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Pioniere in Zentral-Vietnam

Archivmeldung vom 21.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
http://www.lucci-vietnam.info/
Quelle: Foto: D. Meinhardi/LUCCi (idw)
http://www.lucci-vietnam.info/ Quelle: Foto: D. Meinhardi/LUCCi (idw)

Vietnam gilt als einer der Tigerstaaten in Asien, denn die Wirtschaft floriert seit Jahren ungebremst. Der Aufschwung birgt aber Nachteile für Landschaft und Natur. Gemeinsam wollen deshalb deutsche und vietnamesische Forscher in Zentral-Vietnam nachhaltige Nutzungssysteme erarbeiten. Diese scheinen dringend notwendig, denn die Region könnte zudem unter den Folgen des Klimawandels ganz besonders leiden.

http://www.lucci-vietnam.info/
Quelle: Foto: D. Meinhardi/LUCCi (idw)
http://www.lucci-vietnam.info/ Quelle: Foto: D. Meinhardi/LUCCi (idw)

"Vietnam" ist das Thema des jüngsten Porträts des Forschungsschwerpunkts „Nachhaltiges Landmanagement“, das das Projekt "LUCCi" vorstellt.

Blutrünstige Egel, lästige Stechmücken, hohe Temperaturen und schwer zugängliches Gelände – Forschung in den Bergwäldern in Zentral-Vietnam ist schweißtreibend und nicht für jeden ein Vergnügen. Doch die promovierte Biologin Claudia Raedig liebt ihren Job. Sonst würde sich die Wissenschaftlerin der Fachhochschule (FH) Köln nicht davon abhalten lassen, durch Bergwälder und Mangrovenwälder zu stiefeln, um Baumarten zu bestimmen.

»Die Bergregionen Vietnams gehören zu den artenreichsten Regionen weltweit, gleichzeitig fehlen aber für die Region präzise Daten«, sagt die Wissenschaftlerin. Wo gibt es welche Baumarten? Welche Höhe und Umfang haben die Bäume? Wie oft kommen die einzelnen Baumarten vor? Diese Wissenslücke sollen Raedigs Untersuchungen schließen, die sie zusammen mit Wissenschaftlern der Hue Universität für Land- und Forstwirtschaft sowie lokalen Rangern in der Projektregion von insgesamt ca. 12 000 Quadratkilometern macht, einer Fläche mehr als 14-mal so groß wie Berlin.

Claudia Raedig ist aber nicht die einzige deutsche Forscherin, die derzeit auf dem schmalen zentralvietnamesischen Landstreifen den Geheimnissen der Natur auf die Spur kommen will. »Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel in Zentral-Vietnam«, kurz und bündig LUCCi, heißt das Forschungsprojekt, für das sich ein deutsch-vietnamesisches Forscherteam im Einzugsgebiet der beiden Flüsse Vu Gia und Thu Bon zusammengefunden hat. Die Wissenschaftler kommen aus den unterschiedlichsten Disziplinen: Von der Agrar und Forstwissenschaft über Klima, Hydrologie und Wassermanagement bis hin zu Sozial- und Politikwissenschaften.

Noch bis Juni 2015 wollen sie Strategien entwickeln, wie sich Zentral-Vietnam mit einer angemessenen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft gegen mögliche Folgen des Klimawandels wappnen kann. Vier Millionen Euro hat ihnen das Bundesforschungsministerium für das auf fünf Jahre angelegte Projekt zur Verfügung gestellt. Geleitet wird das Projekt von Lars Ribbe, Professor für integriertes Land- und Wasserressourcenmanagement am Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) an der FH Köln. Sein Ziel: »Wir wollen für die Region enorm unter den Folgen der Klimaerwärmung leiden könnten. So soll die Jahresdurchschnittstemperatur bis zum Jahr 2020 um 1,5 Grad Celsius steigen, die Niederschlagsmenge zur Monsunzeit bis 2070 um bis zu 19 Prozent nach oben schnellen, und für die Trockenzeiten rechnet das Ministerium mit einer deutlichen Zunahme von Dürren. Gefahr droht auch vom Meer: Nach MONRE-Angaben könnte der Meeresspiegel bis zum Jahr 2050 um bis zu 40 Zentimeter steigen.

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ (idw)

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