Mekong: Todesstoß für Delphine
Archivmeldung vom 21.02.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserLaut der Naturschutzorganisation WWF bedroht der Bau des Don Sahong Staudamms in Laos die letzten etwa 80 Flussdelphine im Mekong. In einem am Donnerstag veröffentlicht Report kritisiert der WWF den für die kommenden Monate angekündigten Baubeginn und warnt vor gravierenden Umweltauswirkungen. Das Hauptverbreitungsgebiet der Delphine liegt nur einen Flusskilometer unterhalb des geplanten Staudammes.
„Die Flussdelphine im Mekong leiden schon heute unter extremen Stress und schädlichen Umweltbelastungen. Das Don Sahong Projekt wird eines ihrer letzten verbliebenen Habitate zerstören“, warnt Dr. Jian-hua Meng, WWF-Referent Nachhaltige Wasserkraft. Unter vielen anderen schädlichen Einflüssen der nahen Großbaustelle wird mit massiven Druckwellen zu rechnen sein, da für solche Baumaßnahmen enorme Gesteinssprengungen vorgenommen werden. Die Druckwellen seien für die Delphine mit ihrem extrem empfindlichen Gehör möglicherweise nicht nur schädlich, sondern könnten sie sogar töten.
Außerdem sei in der Region ein erhöhtes Schiffsaufkommen, Veränderungen der Wasserqualität und die mit dem Bau einhergehende Zerstörung des Ökosystems zu befürchten. Zudem bedrohe der Staudamm die weltweit größte Binnenfischerei, da er die Fischwanderungen im Flusssystem blockieren werde. „Die wirtschaftliche Grundlage und Ernährungssicherheit für Millionen von Menschen ist bedroht “, warnt Meng.
Kein Wunder also, dass Nachbarländer und Mekong-Anrainerstaaten die Entscheidung Laos ebenfalls kritisieren und darin einen Verstoß gegen die Vereinbarungen in der Mekong Flusskommission sehen. Trotzdem hält die Regierung in Vientiane an ihren Plänen fest. Dabei gäbe es laut WWF durchaus Alternativen deren Auswirkungen auf Umwelt und Menschen geringer seien und die ebenfalls die benötigten Strommengen produzieren könnten.
„Niemand will Laos seiner Entwicklungspotentiale berauben. Im Gegenteil. Der WWF hat Alternativen aufgezeigt die an dieser Stelle Wasserkraftgewinnung ohne Beeinträchtigung der Gewässerdurchgängigkeit ermöglichen. Es ist nicht zu spät, den ökonomisch wie ökologisch wahnwitzigen Bau auszusetzen und auf bessere Alternativen zu setzen“, bekräftigt Meng.
Quelle: WWF-Report