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Deutsche Biathletin Maren Hammerschmidt setzt Zeichen gegen die Ausbeutung von Eseln und Maultieren als "Taxis"

Archivmeldung vom 12.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/PETA Deutschland e.V./PETA Deutschland e. V."
Bild: "obs/PETA Deutschland e.V./PETA Deutschland e. V."

Die Ausbeutung von Tieren ist alles andere als fair. Aus diesem Grund unterstützt die bekannte deutsche Biathletin Maren Hammerschmidt PETA nun in der Kampagne gegen das Reiten von Eseln und Maultieren auf der griechischen Urlaubsinsel Santorin. Durch schlecht sitzende und abgenutzte Sättel leiden viele der Tiere an schmerzhaften Abschürfungen und Wunden im Bauchbereich.

Auch das Zaumzeug ist meist ungeeignet, was zu mit Fliegen übersäten Wunden an den Köpfen führt. Während die Tiere in der Mittelmeersonne ausharren und auf die nächste Tour warten müssen, verwehren die Halter ihnen selbst essenzielle Dinge wie Wasser, Schatten oder Witterungsschutz. Daher fordert Hammerschmidt alle Touristen auf, sie nicht weiter als "Taxis" zu missbrauchen. Zudem appelliert sie an die griechische Regierung, dem Leid endlich ein Ende zu setzen.

"Die Bilder vom Leid der Esel und Maultiere auf der Urlaubsinsel Santorin lassen mich nicht mehr los. Diese grausame Tradition muss umgehend beendet werden", so Hammerschmidt für PETA. "Ich appelliere an alle Menschen, niemals auf Touristenattraktionen wie das Esel- und Maultierreiten auf Santorin reinzufallen, sondern immer auf tierfreundliche Alternativen zu setzen."

Über Maren Hammerschmidt

Maren Hammerschmidts größten Erfolge sind einmal WM-Gold und einmal Bronze in der Staffel sowie zweimal EM-Silber und einmal Bronze in der Staffel. Nach einer schweren Sprunggelenksverletzung in der vergangenen Saison kämpft sie sich dieses Jahr zurück in den Weltcup.

Sie weist nun öffentlich darauf hin, welchem Leid die Esel und Maultiere auf Santorin ausgesetzt sind, wenn sie gezwungen werden, Menschen die 500 Stufen zwischen dem Hafen und der Altstadt von Firá hinauf und hinab zu tragen. Dabei bezieht sie sich auf den neuesten Augenzeugenbericht von PETA, der zeigt, wie die Tierführer die Esel und Maultiere mit Peitschen und Stöcken schlagen. In dem Video ist zudem zu sehen, dass den Tieren Nahrung und Wasser vorenthalten wird und dass sie in der sengenden Sonne Schwerstarbeit verrichten müssen. Die Bilder, so Hammerschmidt, verfolgen sie bis heute.

Über das Esel- und Maultierreiten auf Santorin

PETA deckte bereits 2018 die Missstände der vermeintlichen Touristenattraktion auf. Obwohl der Aufstieg per Seilbahn möglich ist, müssen auch etwa ein Jahr später noch circa hundert Esel und Maultiere mit Touristen auf ihren Rücken mehrmals täglich die mehr als 500 Stufen zur Stadt Firá bezwingen. Zwar legte das zuständige griechische Ministerium eine Gewichtsgrenze fest, doch PETAs neue Recherche zeigt, dass sich die Eselführer nicht an die Regelung halten und keine Kontrollen stattfinden. Zudem sind viele Touristen sichtlich mit den Tieren überfordert: Sie rammen ihnen die Fersen in die Flanken, um sie zum Gehen zu bewegen, oder ziehen sie die Stufen runter. Auch härtere Strafen und vermehrte Kontrollen, wie sie der griechische Agrarminister Voridis Ende 2019 ankündigte, werden nicht zum Erfolg führen, so die Einschätzung von PETA aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre.

Der europaweit renommierte Pferdeexperte und Sachbuchautor Ingolf Bender verfasste für PETA eine "Tierschutzfachliche Stellungnahme" zu der Problematik; er kritisiert die durchweg mangelhafte Ausrüstung und bewertet es als "krass tierschutzwidrig", die Tiere über mehrere Stunden ohne Nahrung und Wasser einzusetzen. Im Gegensatz zu Pferden sind Anzeichen für Schmerz, Angst oder Krankheit bei Eseln nur schwer erkennbar. Sehen sie sich einer potenziellen Gefahr ausgesetzt, verwurzeln sie ihre Füße am Boden, um die Situation zu analysieren. Häufig wird dieses Verhalten als "Sturheit" interpretiert, obwohl Esel in solchen Momenten aller Wahrscheinlichkeit nach schlichtweg Angst empfinden.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein - eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

www.PETA.de/Santorin-2019 www.PETA.de/Santorin-Esel-Gesetzesaenderung www.PETA.de/Petition-Santorin-Esel www.PETA.de/Maren-Hammerschmidt-Santorin

Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)

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