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Landwirtschaftsbetriebe bauen 2024 fast 20 % mehr Sommergetreide an

Archivmeldung vom 17.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland bauen für das Erntejahr 2024 auf 1,1 Millionen Hektar Sommergetreide an. Dies entspricht einem Zuwachs um 188 000 Hektar oder 19,6 % gegenüber dem Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach ersten Schätzungen weiter mitteilt, verringert sich gleichzeitig der Anbau von Wintergetreide um 245 000 Hektar auf 4,8 Millionen Hektar (-4,9 %).

Hohe Niederschläge im Herbst 2023 erschwerten mancherorts die Aussaat des Wintergetreides und im weiteren Witterungsverlauf kam es in einigen Regionen zudem zu Überschwemmungen und übermäßiger Feuchtigkeit auf den Ackerflächen. Dies machte stellenweise Flächenumbrüche (Umpflügen von Ackerland), Nach- oder Neuansaaten erforderlich. So dürfte auch der Anstieg beim Anbau von Sommergetreide mit den witterungsbedingten Schwierigkeiten beim Wintergetreide-Anbau zusammenhängen.

Aussaatfläche für Winterweizen verringert sich um 8 % gegenüber dem Vorjahr

Die Anbaufläche für Winterweizen beträgt im Jahr 2024 den Schätzungen zufolge 2,6 Millionen Hektar und ist damit um 8,3 % kleiner als im Jahr 2023. Für Wintergerste wird eine Anbaufläche von 1,3 Millionen Hektar (+2,5 %) genutzt, für Roggen und Wintermenggetreide (Getreidemischungen) 585 000 Hektar (-6,4 %) und für die Weizen-Roggen-Kreuzung Triticale 308 000 Hektar (-1,0 %).

Sommerweizenanbaufläche verdreifacht sich

Die Anbaufläche von Sommerweizen wird sich gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich von 30 400 Hektar auf voraussichtlich 99 900 Hektar mehr als verdreifachen (+228,5 %). Die Anbaufläche von Sommergerste wird um 41 800 Hektar (+13,0 %) auf 363 200 Hektar steigen. Hafer wird im Erntejahr 2024 voraussichtlich auf einer Fläche von 163 800 Hektar angebaut (+17,6 %), Körnermais auf einer Fläche von 518 700 Hektar (+11,2 %). Mit einem Anteil von 19 % an den in die Schätzung insgesamt einbezogenen Hauptgetreidearten fällt der Sommergetreideanbau in Deutschland traditionell deutlich geringer aus als der Anbau von Wintergetreide (81 %).

Anbaufläche für Winterraps sinkt um knapp 6 %

Für Winterraps wird in der Erntesaison 2024 eine Fläche von 1,1 Millionen Hektar genutzt (-5,8 % gegenüber dem Vorjahr). Für Silomais beträgt die Anbaufläche voraussichtlich 2,1 Millionen Hektar (+4,9 %). Bei den Hackfrüchten wird für die Zuckerrüben eine Anbaufläche von 421 600 Hektar (+6,5 %) erwartet und von 275 400 Hektar (+4,0 %) für Kartoffeln. Hülsenfrüchte nehmen einen vergleichsweise kleinen Teil der Ackerflächen ein: Die Anbaufläche von Erbsen zur Körnergewinnung steigt 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 % auf 132 300 Hektar, die Anbaufläche von Ackerbohnen steigt um 12,5 % auf 68 400 Hektar.

Methodische Hinweise:

Die "Winter"-Feldfrüchte wurden bereits im Herbst 2023 ausgesät, die "Sommer"-Feldfrüchte im Frühjahr 2024, die Ernte erfolgt jeweils im Jahr 2024. Die Ergebnisse zum Getreide beziehen sich auf ausgewählte Fruchtarten zur Körnergewinnung. Das Wintergetreide umfasst Winterweizen, Roggen und Wintermenggetreide, Wintergerste und Triticale, nicht enthalten ist Hartweizen. Das Sommergetreide enthält Sommerweizen, Sommergerste, Hafer und Körnermais, nicht enthalten ist unter anderem Sommermenggetreide. Neben den Anbauflächen für ausgewählte Getreidesorten zur Körnergewinnung wurden die Anbauflächen von Silomais, Winterraps sowie ausgewählten Hülsen- und Hackfrüchten geschätzt.

Die Angaben zu den Aussaatflächen für das Erntejahr 2024 beruhen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl freiwilliger Ernte- und Betriebsberichterstatter/-innen von Mitte April 2024. Nicht enthalten sind in den Ergebnissen die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Die Ergebnisse sind als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten. Bis zur Ernte 2024 können auch noch Witterungsereignisse sowie Schädlings- und Krankheitsbefall eine Rolle spielen. Ein vollständigeres Bild wird Anfang August 2024 mit den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung zur Verfügung stehen. Die Vorjahresvergleiche beziehen sich auf die Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung 2023.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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