Der Hobbit und seine Spinne
Archivmeldung vom 29.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrankfurt, den 29.07.2013. Der Spinnen-Experte des Senckenberg Forschungsinstituts in Frankfurt, Dr. Peter Jäger, hat in Laos weitere bisher unbekannte Spinnenarten entdeckt. Eine der nun erstmals beschriebenen Spinnen krabbelte ihm bei Dreharbeiten zu Dominic Monaghan’s Naturdokumentation „Wild Things“ über den Weg, daher benannte er sie nach dem in Berlin geborenen Schauspieler: Ctenus monaghani. Vorgestellt wurde die neue Spinnen-Species mit der gerade erschienenen Erstbeschreibung in der Fachzeitschrift Zootaxa.
Berühmte Namen für kleine Krabbeltiere: Wenn Dr. Peter Jäger seine achtbeinigen Neuentdeckungen einem Prominenten widmet, dann hat das immer einen Grund. Bei Ctenus monaghani ist es der große Enthusiasmus, mit dem Dominic Monaghan sich in seiner Sendung „Wild Things“ auch für unscheinbare oder eher unbeliebte Tiere wie z.B. Spinnen einsetzt: „Er stellt Natur auf eine besondere Weise in den Vordergrund“, erläutert Jäger die Widmung der neuen Spinnenart.
Obendrein entdeckte Jäger die Spinne auf einer Reise, bei der er dem Team von „Wild Things“ in den Wäldern und Höhlen von Laos als Experte nicht nur beratend zur Seite stand, sondern auch als Spinnenfachmann mit dem Schauspieler in einer Flusshöhle vor der Kamera auftrat. Dominic Monaghan ist seinem achtbeinigen Patentier also bereits in seinem natürlichen Lebensraum begegnet.
„Wild Things“ wurde bisher nicht in Deutschland ausgestrahlt. Die Sendereihe wurde auf BBC America und auf Channel 5 in Kanada gezeigt. Dem deutschen Publikum ist Dominic Monaghan eher durch seine Rollen in der Verfilmung des Herrn der Ringe (Hobbit Meriadoc „Merry“ Brandybock) und der Fernsehserie Lost (Charlie Pace) bekannt.
Ctenus ist eine Spinnengattung mit vielen Vertretern. Die kleinsten haben eine Körperlänge von unter einem Zentimeter; besonders große Arten erreichen mehr als 3 Zentimeter. Die Gattung Ctenus gehört zu den so genannten Wanderspinnen, die nachts auf dem Urwaldboden umherstreifen und ohne Netz ihre Beutetiere fangen.
Wer eine neue Spezies als erster beschreibt, darf ihr einen Namen geben. Die Zugehörigkeit zu einer Gattung ergibt sich zwingend aus den körperlichen Merkmalen des Lebewesens, aber der Artname – das zweite Wort des Namens – ist unter Einhaltung bestimmter Nomenklaturregeln frei wählbar.
Quelle: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen (idw)