Das kriminelle Geschäft mit kranken Milchkühen: Totalversagen von Verwaltung und Politik
Archivmeldung vom 19.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie deutsche Milchindustrie produziert am laufenden Band verletzte, kranke und sterbende Tiere. Der Preis der Turbokühe sind gebrochene und zerstörte Tiere nach wenigen Jahren. SOKO Tierschutz Recherchen beweisen, dass diese Tiere nicht wie vorgeschrieben notgetötet, sondern hunderte Km weit zu Schlachthöfen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gebracht werden, die diese Tiere illegal töten.
So hat der Schlachthof Temme in Bad Iburg in der Fleischbranche den Ruf, dass er alle Tiere annehmen würde, die andere Schlachthöfe ablehnen oder direkt entsorgen. Die Tiere sind so schwach und verletzt, dass sie systematisch mit Seilwinden in den Tod geschleift werden. Es kommt bei den Tieren, die sich mit gebrochenen Beinen noch einige Meter schleppen können, zu Elektroschocker-Exzessen. Winzige Kälber werden die Rampe herunter geworfen und an den Ihren umher geschleift.
Die Betäubung der Tiere versagt regelmäßig. Schlachter sehen tatenlos zu, wie Tiere mit Kopfschuss wieder erwachen. Bei dem Betrieb in Bad Iburg Niedersachsen wurden sogar regelmäßig Kadaver angeliefert. Diese Tiere wurden nicht unmittelbar entsorgt, sondern direkt in den Zerlegeraum gezogen.
Tierärzte im Auftrag des Staates helfen systematisch bei der Vertuschung. "Die Zustände in deutschen Schlachthöfen sind ein Totalversagen der Regierung. Speziell Otte Kinast sollte anstatt Forderungen nach Repressionen für Tierschützer zu verbreiten, lieber ihren eigenen Laden in Ordnung bringen, der eine tickende Zeitbombe für Tier und Verbraucherschutz ist, denn die systematischen Rechtsbrüche sind Alltag und kein Einzelfall", so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz.
Das Fleisch der Schlachthöfe findet national und international Abnehmer. Zum Kundenkreis der zwei von den Behörden geschlossenen Schlachthöfen gehören eine bedeutende bayerische Fleischfirma, ein belgischer und ein polnischer Fleischkonzern, aber auch diverse regionale Metzgereien und Supermärkte.
Quelle: SOKO Tierschutz e.V (ots)