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Globuli für Kühe: Bauern-Fortbildungen in Homöopathie vom Land gefördert

Archivmeldung vom 30.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Bild: Screenshot Youtube Video: "Warum setzt ein Tierarzt Homöopathie ein? | Was kann die Homöopathie?" (https://www.youtube.com/watch?v=8KH4Vr8EJSA) / Eigenes Werk

Die FDP im Niedersächsischen Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, Homöopathie-Fortbildungen für Landwirte nicht länger mit Steuergeld zu unterstützen. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, sind in diesem Jahr zwei entsprechende Kurse mit Mitteln des Landes gefördert worden. Sie sollten Bauern für den Einsatz der umstrittenen alternativen Heilmethode im Kuhstall schulen.

Hermann Grupe, agrarpolitischer Sprecher der FDP, erklärte: "Wer dran glaubt, soll es gerne weiter nutzen, aber nicht subventioniert durch Steuergelder." Die Behandlung bewege sich mehr auf einer Glaubens- als auf einer wissenschaftlichen Basis, so der Agrarexperte.

Nach Auskunft des Agrarministeriums fanden die beiden Kurse im Zuge einer Reihe von 35 Veranstaltungen des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen statt. Jede Veranstaltung werde dabei mit Landesmitteln zwischen 600 und 1000 Euro unterstützt, so eine Sprecherin. Zur Wirksamkeit der Homöopathie bei Tieren lägen dem Ministerium keine Informationen vor. Wie beim Menschen fehlt auch bei Tieren bislang der Nachweis, dass die häufig in Form von Globuli verabreichten alternativen Arzneien wirken. Dennoch nennen die Öko-Regeln der Europäischen Union Homöopathie als eine der Alternativen zur klassischen Tiermedizin, die Landwirte bei Tiererkrankungen bevorzugt anwenden sollen.

Albert Sundrum, Professor an der Uni Kassel-Witzenhausen, erklärte in der "NOZ", die Frage, ob Homöopathie bei Tieren wirke oder nicht, sei "sicherlich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten". Es gebe Einzelfallstudien, die von Erfolgen berichteten. "Auf der anderen Seite wird der Denkfehler begangen, diese Einzelergebnisse zu verallgemeinern", so Sundrum.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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