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Trockenheit und Hitzewellen bedrohen Klimaschützer Moore: Bundesregierung muss weitere Austrocknung der Feuchtgebiete stoppen | #Trockenheit

Archivmeldung vom 27.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Logo (B.U.N.D.)
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Von unbekannt - Vektordaten: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/publikationen/bund_magzin/2012/03/Magazin.pdfFarbinfo: http://www.bund.net/fileadmin/tpl/bundnet/img/logo.gif, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7119338

Die anhaltende Trockenheit gerade in den Sommermonaten bedroht zunehmend auch die Moore in Deutschland. Im vierten Teil seiner Serie zur #Trockenheit blickt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Folgen von Dürren und hohen Temperaturen für Moore. Während intakte, nasse Moore erhebliche Mengen Kohlenstoff speichern, wird dieser in Folge von Dürreperioden als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Moore werden so durch Trockenheit vom Klimaschützer zum Problem für das Klima.

Tobias Witte, Moorexperte des BUND: "Die immer trockeneren und heißeren Sommer setzen den Mooren zu. Seit drei bis vier Jahren beobachten wir, dass die Wasserstände in den Mooren in den Sommermonaten immer stärker sinken. Nachschub durch Regen bleibt häufiger aus und die Hitze führt zusätzlich zu einer hohen Verdunstung. Das Ergebnis ist dramatisch: Der gespeicherte Kohlenstoff in den Mooren tritt als Treibhausgas aus, ein Teufelskreis setzt sich in Gang. Denn damit wird die Klimakrise und somit Hitze und Trockenheit weiter verschärft."

Moore stabil wiedervernässen - Bund und Länder gefragt

Moore speichern weltweit mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem an Land, allein doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Zudem leben dort viele seltene Tiere und Pflanzen, wie Bekassinen, Moorfrösche oder Sonnentau. In Deutschland jedoch sind bereits mehr als 90 Prozent der Moore trockengelegt. Für die typischen, oft sehr spezialisierten Moorarten stehen diese dann als Lebensraum nicht mehr zur Verfügung. Zudem entweichen aus ihnen ständig Treibhausgase, insgesamt 7,5 Prozent aller klimarelevanten Emissionen in Deutschland. Nach Auffassung des BUND muss gezielt nachgesteuert werden, damit sich der Zustand der Moore verbessert.

Witte: "Um die intakten Moore als Klimaschützer und Lebensraum zu halten, müssen sie angesichts immer trockenerer und heißerer Sommer bereits im Winter so viel Wasser wie möglich speichern können. Und auch bei Wiedervernässungen von trockengelegten Mooren sollte der Wasserstand so hoch wie möglich eingestellt werden, um einem Trockenfallen im Sommer vorzubeugen. Doch das allein reicht nicht, damit die Moore ihren wichtigen Beitrag in der Klima- und Biodiversitätskrise leisten können. Es braucht einen deutlich stärkeren politischen Willen. Nur mit einem für Bund und Länder verbindlichen Fahrplan für die Moore, der die Umsetzung vorhandener Ziele verpflichtend festsetzt, können diese wichtigen Ökosysteme ihre Funktion als Klimaschützer erfüllen."

Der BUND fordert, die Wiedervernässung von Mooren zügig voranzutreiben und die weitereEntwässerung von Mooren umgehend zu stoppen. Landwirt*innen brauchen hierzu Perspektiven durch die Förderung von extensiver, nasser Landwirtschaft mit so genannten Paludikulturen wie Schilf oder Rohrkolben. Auch die weitere Zerstörung von Mooren, zum Beispiel durch Torfabbau oder Autobahnbau - wie aktuell an der A20 und A26, sind angesichts der Klimakrise falsch und müssen beendet werden.

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, sind allein in Deutschland jedes Jahr rund 50.000 Hektar Moore wieder zu vernässen. Der BUND zeigt in Projekten von Schleswig-Holstein bis Bayern, dass Wiedervernässung funktioniert. Jetzt müssen das "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz" und die "Nationale Moorschutzstrategie" der Bundesregierung endlich umgesetzt werden.

Quelle: BUND (ots)

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