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Neuer Streit um Feldhamster im Elsass entbrannt

Archivmeldung vom 19.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Im Elsass ist ein neuer Streit um den Schutz der vom Aussterben bedrohten Feldhamster entbrannt. Anlass ist ein geplantes Gewerbebiet nahe dem Städtchen Brumath westlich von Straßburg, gegen das fünf Naturschutzorganisationen geklagt haben. Der Bürgermeister von Brumath, Etienne Wolf, machte seiner Wut über die Klagen Luft: Mit dem geplanten 120 Hektar großen Gewerbegebiet könnten 2000 bis 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden. "Und nun blockiert man uns, weil das Gelände angeblich für Hamster geeignet ist".

Die Kläger fordern, dass von dem fraglichen Gebiet 20 Hektar für die Wiederansiedlung von Feldhamstern genutzt werden. Die fragliche Zone sei ein idealer Lebensraum für die kleinen Säugetiere, betont Maurice Wintz von der Umweltschutzorganisation Alsace Nature.

Der mangelhafte Schutz der Feldhamster (Cricetus cricetus) hat Frankreich bereits eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg beschert. Die EU-Kommission wirft Paris vor, keine ausreichenden Lebensräume für die Tiere geschaffen und damit gegen die EU-Richtlinie "Habitat" zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu verstoßen. Über die Klage hat der EuGH noch nicht entschieden.

Noch in den 60er Jahren war die elsässische Rheinebene ein Tummelplatz für Zehntausende Feldhamster. Die Nager galten aber jahrzehntelang als Schädlinge und wurden vor allem von Landwirten massiv ausgerottet. In der Gegend um Straßburg wurden zuletzt nur noch 160 gezählt. Überall sonst in Frankreich sind die Hamster bereits ausgestorben.

Quelle: premiumpresse

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