Auszeichnung "UN-Dekade Biologische Vielfalt" geht an das Projekt "Feldhamsterland"
Archivmeldung vom 21.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas von der Deutschen Wildtier Stiftung koordinierte und in fünf Bundesländern agierende Schutzprojekt "Feldhamsterland" erhält den Preis der "UN-Dekade Biologische Vielfalt". Mit dieser Auszeichnung würdigen die Vereinten Nationen Maßnahmen, die den Artenschutz in Deutschland sinnvoll und langfristig erfolgreich vorantreiben.
Dem Feldhamster in Deutschland geht es schlecht. Die etwa 30 Zentimeter großen und rund 500 Gramm schweren Tiere sind mittlerweile so selten, dass sie in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht und streng geschützt sind. Am Donnerstag, den 23.1., wird der UN-Preis auf der Grünen Woche im Rahmen einer Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes und des Bundesamtes für Naturschutz "Team Feldhamsterland" überreicht.
Was macht die Artenschutzarbeit von "Team Feldhamsterland" so besonders? Den Machern von "Feldhamsterland" ist vor allem eines wichtig: "Wir verstecken uns nicht hinter dem Schreibtisch, sondern gehen aktiv aufs Feld, um Landwirte für den Feldhamster zu begeistern. Miteinander reden - nicht übereinander, das ist unser Ansatz", sagt Projektleiter Moritz Franz-Gerstein von der Deutschen Wildtier Stiftung. Um vor Ort für den Feldhamster zu ackern, sind in allen beteiligten Regionen Regionalkoordinatoren am Start, die sich mit Landwirten austauschen und Strategien erarbeiten. "Wenn Deutschland den Feldhamster nicht verlieren will, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Naturschutz und Landwirtschaft und eine neue Agrarpolitik, die den Einsatz von Landwirten für den Natur- und Artenschutz besser als bisher honoriert", fordert der Feldhamsterschutz-Beauftragte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Die Auszeichnung hilft, die Probleme des Feldhamsters noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken."
Info-Box: Im Verbund für den Feldhamster
Das Verbundprojekt "Feldhamsterland" wird in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen umgesetzt. Mit der Deutschen Wildtier Stiftung engagieren sich der Landschaftspflegeverband Mittelthüringen, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz in diesem Projekt. Wissenschaftlich wird es von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung begleitet. Ziel ist es, die regional verbliebenen Schwerpunkte der Feldhamsterverbreitung zu erhalten und zu stärken. Das Finanzvolumen des fünfjährigen Gemeinschaftsprojekts beträgt rund 4,6 Millionen Euro. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)