Leichter Rückgang des Milchkuhbestandes nach Ende der Milchquote
Archivmeldung vom 26.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Stichtag 3. Mai 2015 wurden rund 12,7 Millionen Rinder, darunter 4,3 Millionen Milchkühe in Deutschland gehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist der Bestand an Milchkühen in den letzten sechs Monaten leicht um rund 0,2 % oder 9 000 Tiere gesunken. Die Zahl der Milchkuhhaltungen reduzierte sich um 2,2 % auf knapp 75 000.
Der Strukturwandel in der Viehhaltung hält auch nach Ende der Milchquotenregelung an. Die Milchquote wurde 1984 von der damaligen Europäischen Gemeinschaft eingeführt, um die Milchproduktion in den Mitgliedstaaten zu beschränken. Diese Regelung lief zum 31. März 2015 aus. Generell ging in den letzten Jahren die Zahl der Milchkuhhaltungen bei relativ stabilen Milchkuhbeständen zurück. Seit 2010 sind knapp 19 000 Milchkuhhaltungen aus der Milchproduktion ausgestiegen. In jedem Halbjahr reduzierte sich die Zahl der Haltungen jeweils um mindestens 1,5 %. Insgesamt hat ein Fünftel aller Milchkuhhaltungen seit 2010 aufgegeben. Dagegen hat sich der Bestand an Milchkühen im gleichen Zeitraum sogar leicht um 2,5 % erhöht. Damit kam es zu einer immer stärkeren Konzentration bei der Milchproduktion. Während 2010 jeder Halter noch durchschnittlich 45 Milchkühe in seinem Stall stehen hatte, sind es aktuell 57 Tiere. Derzeit gibt es in Deutschland rund 2 600 Milchkuhhaltungen mit mindestens 200 Milchkühen. Im Jahr 2010 waren es lediglich 1 800 Haltungen gewesen.
Bei den Milchkühen ist trotz Milchquote der Strukturwandel schneller vorangeschritten als bei den Rindern insgesamt. Hier ging bei relativ stabilen Rinderbeständen die Zahl der Rinderhaltungen zurück. Innerhalb des letzten halben Jahres ist der Rinderbestand um rund 89 000 Tiere oder 0,7 % gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl der Rinderhaltungen um 2,3 % auf 151 400 zurückgegangen. Gegenüber 2010 ist der Rinderbestand um rund 1,2 % gesunken, die Zahl der Rinderhaltungen um rund 14 %.
Zum Stichtag 3. Mai 2015 gab es nach vorläufigen Ergebnissen rund 28,1 Millionen Schweine, darunter 12,2 Millionen Mastschweine mit mindestens 50 Kilogramm Lebendgewicht. Das waren im Vergleich zum 3. November 2014 rund 0,7 % weniger Schweine und 2 % weniger Mastschweine. Die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung ist im gleichen Zeitraum um rund 3,3 % auf 25 900 gesunken.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)