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Gewöhnlicher Chondrit schlug in Tscheljabinsk ein

Archivmeldung vom 22.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ru.wikipedia.org/Vesta/сс-by-sa 3.0
Bild: ru.wikipedia.org/Vesta/сс-by-sa 3.0

Laut einer Meldung bei Radio "Stimme Russlands" haben Wissenschaftler die bei Tscheljabinsk gefundenen Meteoritenstücke untersucht und können jetzt belegen, dass sie von außerirdischer Herkunft sind.

Swetlana Kalmykowa schreibt in Ihrem Beitrag auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands": "In der Nähe des Tschebarkul-Sees konnten die Wissenschaftler etwa 50 wenige Millimeter große Meteoritenstücke sammeln und den Himmelskörper einstufen. Es bestehen keine Zweifel daran, dass es sich um einen typischen Steinmeteorit handele, sagte Wiktor Grochowski, Leiter der Expedition zur Meteoritensuche der Föderalen Universität Ural, in einem Gespräch mit STIMME RUSSLANDS.

„Das ist ein typischer Steinmeteorit namens „gewöhnlicher Chondrit“. Diese Himmelskörper enthalten gewöhnlich Mineralien wie Olivin und Pyroxen, Troilit und Kamazit. Gerade an den vorhandenen Mineralien erkennen wir, ob es sich um einen Meteorit handelt. Denn auf der Erde kommen Mineralien mit dieser Kombination und Struktur nicht vor.“

Die Wissenschaftler haben auch einige wissenschaftsfeindliche Gerüchte, die kürzlich im Internet entstanden sind, widerlegt. Berichtet wurde unter anderem, dass der Meteorit auch neue Bakterien und Viren mitgebracht habe. Das sei unmöglich, sagen Experten. Die Analyse der aufgefundenen Meteoritenstücke hat ergeben, dass alle Mineralverbindungen im Meteorit stabil sind und keine organischen Verbindungen enthalten. Michail Nasarow, Leiter des Komitees für Meteoriten an der Russischen Akademie der Wissenschaften, vergleicht die Untersuchung eines Meteorits mit einer interplanetaren Expedition. Der Meteorit von Tscheljabinsk solle mehr Hinweise über den Aufbau des Universums und des Sonnensystems liefern.

„Meteorite hatten sich schon am Anfang des Sonnensystems gebildet, lange bevor die Planeten entstanden. Deshalb liefern sie uns Hinweise über die Prozesse, die dort abliefen.“

Die Forscher müssen auch herausfinden, warum der etwa 10.000 Tonnen schwere Meteorit von keiner Sternwarte aufgezeichnet wurde. Man entdeckte ihn erst bei seinem Eintritt in die dichte Atmosphäre. Der Feuerball raste mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde in die Richtung Erde, berichtet Michail Nasarow.

„Im Weltraum kann man ihn nicht aufspüren, weil er relativ klein ist. Er wird erst in der dichten Atmosphäre sichtbar. Dabei dauert sein Durchflug etwa anderthalb Minuten. Binnen dieser Zeit lässt sich nur voraussagen, wo er einschlagen könnte. Jegliche Vorbeugungsmaßnahmen sind praktisch unmöglich.“

Im Gebiet Tscheljabinsk werden inzwischen die Folgen des Meteoritenfalls beseitigt. Die Schockwelle hatte Fensterscheiben in vielen Gebäuden zerhaut. Obwohl es keine Toten gab, wurden dennoch über Tausend Menschen durch die Splitter verwundet. Ungefähr 40 Menschen bleiben immer noch in Krankenhäusern."

Quelle: Text Swetlana Kalmykowa - „Stimme Russlands"

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