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Bundesamt für Naturschutz: Schutzmaßnahmen gegen Wolf reichen aus

Archivmeldung vom 01.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein friedliches Wolfsrudel: Wölfe nehmen Jägern die Arbeit weg. Zeit sie auszurotten?!
Ein friedliches Wolfsrudel: Wölfe nehmen Jägern die Arbeit weg. Zeit sie auszurotten?!

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Bundesamt für Naturschutz hält die derzeitigen Regelungen zum Umgang mit dem Wolf für ausreichend. Präsidentin Beate Jessel sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir haben momentan etwa 100 Wolfsrudel und -paare in Deutschland. Das ist nicht so viel, wie immer wieder behauptet wird."

Viele der Wölfe blieben unauffällig, Hauptnahrungsquelle seien Rehe und Wildschweine. "Aber ja, wenn sie leicht zu erbeuten sind, reißt er auch Schafe oder andere Weidetiere", so Jessel. "Man kann es nicht genug betonen: Das A und O ist ein vernünftiger Herdenschutz - auch wenn das viele Weidetierhalter nicht hören wollen." Es gebe wirksame Schutzmaßnahmen, es brauche mindestens 1,20 Meter hohe Elektrozäune. Jessel sagte: "Kommt der Wolf damit in Kontakt, wird er künftig einen Bogen um so geschützte Schafe machen." Gelänge es einzelnen Wölfe dennoch mehrfach, solche Schutzmaßnahmen zu überwinden, "besteht jetzt schon die Ausnahmemöglichkeit, sie abzuschießen". In Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden seit einigen Monaten zwei solcher Problemwölfe gejagt - bislang erfolglos.

Gitta Connemann, Fraktionsvize der Union im Bundestag, sprach sich indes in der "NOZ" für "wolfsfreie Zonen" in Deutschland aus. Dass sich das Raubtier von Zäunen aufhalten lasse, sei "ein Ammenmärchen", kritisierte die CDU-Politikerin. Der Bestand der Raubtiere müsse durch gezielten Abschuss reguliert werden. Werde das nicht gemacht, werde die Zahl der Wölfe und der gerissenen Nutztiere weiter steigen. Die Bundesregierung hatte eine Reform des Bundesnaturschutzgesetzes beschlossen. Die geplante Reform muss allerdings noch durch den Bundestag. Connemann kündigte an, hier für weitere Verschärfungen kämpfen zu wollen. Eine Umfrage der "NOZ" unter den Bundesländern hatte im Juni ergeben, dass vergangenes Jahr 1664 Schafe, Ziegen und andere Nutztiere sehr wahrscheinlich oder nachweislich von Wölfen getötet wurden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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