Radioaktivität in Deutschland: Russische Behörden bestreiten Ruthenium-Leck
Archivmeldung vom 09.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vermutung des Bundesamts für Strahlenschutz, dass die in Deutschland gemessene radioaktive Substanz Ruthenium-106 aus dem südlichen Ural stammen könnte, findet in dieser russischen Region keine Bestätigung Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik"
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: "Ungefährlich geringe Mengen von Ruthenium-106 wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz in Deutschland aber auch in Italien und Österreich nachgewiesen. BfS-Fachleute vermuten, dass die Quelle im Südlichen Ural liegen könnte. Belege für ihre These präsentierten sie jedoch nicht.
Am Montag teilte das Ministerium für öffentliche Sicherheit des russischen Gebiets Tscheljabinsk (Südlicher Ural) mit, dass in der Region selbst kein Austritt von Radioaktivität gemessen worden sei. Im Gebiet Tscheljabinsk befindet sich die Atomanlage Majak , in der spaltbares Material industriemäßig hergestellt wird.
„Das Ministerium für öffentliche Sicherheit und der Atomkonzern Rosatom (zu ihm gehört die Anlage "Majak" – Red.) kontrolliert regelmäßig die Strahlung im Gebiet Tscheljabinsk“, sagte der Minister Jewgeni Sawtschenko. „Die Strahlenbelastung ist normal. Es wurde keine Erhöhung der Radioaktivität gemessen.“
Auch das regionale Umweltministerium versicherte, dass kein Ruthenium-106 ausgetreten sei. Diese Substanz sei in der Region nicht nachgewiesen worden, hieß es dort. Selbst wenn die Quelle im Ural gelegen hätte, hätte sich die Substanz nicht über solch ein riesiges Territorium hinaus ausbreiten können, sagte ein Sprecher.
Ruthenium-106 wird hauptsächlich als Strahlenquelle in der Krebstherapie genutzt, seltener auch in Isotopengeneratoren zur Energieversorgung von Satelliten."
Quelle: Sputnik (Deutschland)