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ROBIN WOOD-Aktion gegen den Ausbau des EnBW-Kohlekraftwerks in Karlsruhe

Archivmeldung vom 25.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ROBIN WOOD
Bild: ROBIN WOOD

Seit heute Morgen, 6:30 Uhr, blockieren 13 AktivistInnen der Umweltorganisation ROBIN WOOD die Zufahrt zum Kohlekraftwerk des Energiekonzerns EnBW am Standort Rheinhafen in Karlsruhe. Auf der Straße zum Kraftwerksgelände haben sie zwei sechs Meter hohe Dreibeine aus Gerüststangen aufgestellt.

In deren Spitze haben sich vier KletterInnen mit Seilen gesichert und darauf eingerichtet, dort länger zu bleiben.

Die UmweltschützerInnen protestieren damit gegen das Vorhaben von EnBW, die Leistung seines dortigen Kohlekraftwerks auf mehr als das Doppelte auszubauen. Dieser Ausbau wäre Gift für das Klima und würde eine verfehlte Energiepolitik auf Jahrzehnte zementieren. ROBIN WOOD fordert EnBW daher auf, die Pläne fallen zu lassen und die Investitionssumme von rund einer Milliarde Euro in erneuerbare Energien und Gaskraftwerke mit Kraftwärmekoppelung zu stecken. An die KundInnen von EnBW und der EnBW-Tochter Yello appelliert ROBIN WOOD, zu einem Ökostromanbieter zu wechseln.

Wird die Leistung des Kraftwerks durch den Ausbau - wie geplant - um 912 Megawatt gesteigert, würden fast fünf Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) zusätzlich in die Atmosphäre geblasen.

„EnBW will mit dem Ausbau des Kraftwerks in Karlsruhe den Klimawandel auf unverantwortliche Weise weiter anheizen. Dadurch bedroht der Konzern massiv die Lebensgrundlagen auf unserer Erde, nur um sich noch größere Gewinne in die Tasche zu schaufeln“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Erik Mohr.

Steinkohle zu verbrennen, ist eine besonders klimaschädliche Form der Stromerzeugung. Pro erzeugter Kilowattstunde entstehen dabei rund 800 Gramm CO2. Das ist mehr als doppelt so viel wie etwa beim Betrieb eines modernen Gaskraftwerks (GuD). Trotzdem hat eine Mehrheit aus CDU, SPD und Karlsruher Liste (KAL) im Stadtrat für den Ausbau der Kohleverstromung gestimmt.

Das Projekt in Karlsruhe ist eines von insgesamt 19 geplanten bzw. bereits im Bau befindlichen neuen Kohlekraftwerken. Dieser massive Ausbau der Kohleverstromung untergräbt das Klimaschutz-Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Dies räumt auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel mittlerweile ein. Trotzdem nutzt die Bundesregierung ihre Möglichkeiten nicht, ordnungsrechtlich den Ausbau der Kohlekraft zu unterbinden. Aufgrund von Protesten engagierter BürgerInnen ist es aber bereits gelungen, neue Kohlekraftwerke in Bremen, Ensdorf, Quierschied-Weiher und Bielefeld zu verhindern.

Quelle: ROBIN WOOD

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