2015 über 32 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt
Archivmeldung vom 04.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltweit wurden 2015 mehr als 32 Tonnen gewildertes Elfenbein beschlagnahmt. Bei mindestens 18 Aufgriffen handelte es sich um große Mengen von über 500 Kilogramm.
Im April vergangenen Jahres zogen Strafverfolger in Thailand bei nur zwei Einsätzen über sieben Tonnen des weißen Goldes aus dem Verkehr. In Singapur nahmen die Behörden einen Monat später bei einer Razzia 3,7 Tonnen Elfenbein in Gewahrsam, während das bei drei Einsätzen in Vietnam konfiszierte illegale Handelsgut 3,9 Tonnen auf die Waage brachte. Die vietnamesische Polizei beschlagnahmte im November 860 Kilogramm Elfenbein und am 17. Dezember 2,2 Tonnen Elefantenstoßzähne, die in einer Lieferung aus Mosambik versteckt waren.
Nach Ansicht von Interpol sind solche großen Beschlagnahmungen ein sicherer Hinweis darauf, dass das organisierte Verbrechen hinter der illegalen Handelstätigkeit steckt.
„Es ist im letzten Jahr keine Woche vergangen, in der die Strafverfolger kein Elfenbein entdeckt haben“, sagt Robert Kless, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Und man darf nie vergessen, dass das aufgegriffene Elfenbein nur einen Bruchteil dessen repräsentiert, was tatsächlich geschmuggelt wird.“
Der IFAW zählte 2015 insgesamt 143 Medienberichte über Elfenbeinaufgriffe vor allem in Asien und Südostasien. Ganz oben auf der Liste stehen Thailand, Vietnam und China sowie Länder aus ganz Afrika.
Nach Experten-Schätzungen werden jährlich zwischen 25.000 und 50.000 Elefanten wegen ihres Elfenbeins getötet.
Noch bedrohlicher ist die Entwicklung bei der Nashornwilderei. In Südafrika töteten Wilderer 2014 insgesamt 1.215 Tiere wegen ihres Horns. Die Zahlen für 2015 hat die südafrikanische Regierung bislang nur teilweise veröffentlicht. Die letzte offizielle Statistik stammt vom 27. August 2015 und weist 749 gewilderte Nashörner aus.
Vor drei Wochen entschied der oberste Gerichtshof Südafrikas, den Binnenhandel mit Nashorn-Horn ab sofort zu erlauben. Das Umweltministerium sammelt seither Daten und Fakten, um Widerspruch gegen diese Entscheidung einzulegen.
„Wer die Elefantenwilderei und den illegalen Handel stoppen will, muss mit Institutionen wie dem Internationalen Konsortium für die Bekämpfung von Artenschutzvergehen (ICCWC), Interpol und den Strafverfolgungsbehörden anderer Länder zusammenarbeiten, um die Hintermänner dieses organisierten internationalen Verbrechens zu identifizieren und aus dem Verkehr zu ziehen.“
Als erste Nichtregierungsorganisation schloss der IFAW 2013 mit INTERPOL ein Abkommen im Kampf gegen die Wildtierkriminalität. Die von INTERPOL 2015 geführte Operation Worthy II führte zu 376 Festnahmen und der Beschlagnahmung von 4,5 Tonnen Elfenbein und Rhinozeros-Horn in elf afrikanischen Ländern.
Quelle: IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland