Wellness-Oase Wald: Hitzefrei fürs Wild!
Archivmeldung vom 17.07.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtSonne satt! Temperaturen bis 36 Grad erwarten uns am Wochenende! Mit Hoch „Aymen“ surft ganz Deutschland bundesweit auf einer Hitzewelle. Ein Sommermärchen? Manche mögen`s heiß! Doch nicht alle Menschen brechen bei Hitzerekorden in Jubel aus: Herz und Kreislauf laufen auf Hochtouren, man fühlt sich schlapp und träge. „Machen Sie es wie unsere Wildtiere“, rät Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Vermeiden Sie die Sonne, gehen Sie schwimmen und lassen Sie es im Schatten ruhig angehen.“
Der Wald ist eine Wellness-Oase für heimische Wildtiere. Hier können sie der Mittagshitze perfekt ausweichen. „Die meisten verkriechen sich und halten Siesta“, sagt Goris. Erst in den kühleren Abendstunden werden Wildtiere wieder aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Hirsche und Wildschweine haben noch einen anderen Trick, um „cool“ zu bleiben. „Sie nehmen ein kühles Bad im Matsch und verpassen sich dabei eine Schlammpackung!“ Der nasse Dreck sorgt beim Verdunsten für angenehme Kühle und die getrocknete Schmutzschicht schützt vor Parasiten und stechenden Insekten. Das Suhlen verschafft schnell Erleichterung. Im Gegensatz zu Schwarz- und Rotwild suhlen Rehe nicht: Sie bleiben im Schatten.
Wer Fell und Federn hat, kann nicht richtig schwitzen. „Viele Tiere haben keine oder nur sehr wenige Schweißdrüsen“, sagt die Pressesprecherin. Das ist bei großer Hitze ein Nachteil, denn Schweiß sorgt durch Verdunstung für Kühlung. „Pelzträger wie Füchse machen es wie der Haushund: Sie hecheln“, erläutert Eva Goris. „Der Speichel verdunstet über die Zunge und kühlt so den Körper ab.“ Für Vögel ist ein Bad nicht nur Abkühlung, sondern vor allem Gefiederpflege und Gesundheitsvorsorge. „Vogelfreunde stellen deshalb jetzt im Garten und auf dem Balkon Vogeltränken als Bade- und Trinkgelegenheit auf“, sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Sie schlagen mit den Flügeln, spritzen und plantschen – man sieht, wie wohl sich Vögel beim Bad fühlen.“ Für die Pflege der Federn muss es übrigens nicht immer Wasser sein: Spatzen nehmen beispielsweise gern ein Staubbad, um lästige Zecken, Milben und Flöhe loszuwerden. Der Storch hat einen etwas „anrüchigen“ Abkühlungs-Trick: Er bekotet seine Beine! Die Verdunstung der Ausscheidung bewirkt den Kühleffekt.
Wenn Sie als Spaziergänger die Wellness-Oase Wald aufsuchen, genießen Sie die Ruhe und Entspannung unterm Blätterdach und bleiben Sie auf den Wegen, damit Sie keine Wildtiere aufscheuchen: Denn Stress ist bei Hitze für Mensch und Tier ziemlich uncool!
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (idw)