Great Barrier Reef künstlich befruchtet - Eine Wende für das Korallensterben?
Archivmeldung vom 18.12.2020
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Freigeschaltet durch Anja SchmittVor vier Jahren wurde das weltgrößte Korallenriff zu großen Teilen zerstört. Ein Versuch, dieses mit neuen Korallen zu besiedeln, hat nach nur vier Jahren Früchte getragen. Die Technik, bei der Tauchern die Eizellen und Spermien der Nesseltiere einsammeln, könnte weltweit gegen Korallen eine große Hilfe sein. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es dazu auf deren deutschen Webseite: "Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist das größte Korallenriff der Welt und kann sogar aus dem Weltall beobachtet werden. In den Jahren 2016 und 2017 ist allerdings wegen anhaltender erhöhter Wassertemperaturen fast ein Drittel dieses gigantischen Naturgebildes abgestorben. Ein solches Ereignis bezeichnet man auch als „Korallenbleiche“.
Bei der Wiederbesiedlung des Riffs hat sich eine Methode namens „Coral IVF“ als besonders wirksam gezeigt: Dabei haben Forscher den Laich-Prozess der Korallen genutzt, bei dem das Wasser förmlich vor Eizellen und Spermien kocht, aus denen später die Larven entstehen, die sich im Korallenriff einnisten und neue Korallen bilden.
Diese wurden von Tauchern eingesammelt und in ein schwimmendes Becken gefüllt, wo die Befruchtung ablief. Dann wurden die Larven der Nesseltiere gezielt an beschädigten Stellen in dem Riff ausgesetzt. Insgesamt sollte dadurch die Vermehrungsrate und die Überlebenschancen der Larven deutlich erhöht werden.Die Aussetzung liegt nun schon vier Jahre zurück und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es sind viele neue Korallen entstanden, etliche davon von der Größe eines Esstellers.
Das ist nicht die erste Wiederherstellung mit der IVF-Technik. Bereits 2012 hatte dasselbe Team auf den Philippinen ähnliche Ergebnisse erzielt. Deswegen sehen die Forscher großes Potential in dieser Technik, um Korallensterben weltweit zu begegnen. Es handelt sich hierbei allerdings nur um eine von insgesamt 60 Techniken, die im Zuge des weltgrößten Korallenriff-Programms von der “Great Barrier Reef Foundation“ verfolgt werden."
Quelle: SNA News (Deutschland)