Engagierte Bürger verleihen erstmals einen Preis für dreistes "Greenwashing"
Archivmeldung vom 30.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum ersten Mal wird heute der Bürgerpreis "DIE GRÜNE TOMATE - ausgezeichnet unreif" für dreistes Greenwashing verliehen. Die Idee für diesen Preis entstand, als Mitglieder der Internet-Plattform utopia.de im dortigen Forum darüber diskutierten, wie man auf die vielfältigen Versuche der Vermarkter reagieren sollte, Produkte und Haltungen ökologisch korrekter darzustellen, als sie tatsächlich sind.
Die Kulturwissenschaftlerin und Initiatorin Christina Leitow entwickelte in einem offenen Web 2.0 - Entwicklungsprozess zusammen mit der engagierten Nachhaltigkeits-Community von Utopia, der Texterin Sanne Stenger und dem Grafiker Daniel Hundertmark Titel, Texte und Logo der Auszeichnung. Der Preis soll keineswegs nur anprangern, sondern - ausgestattet mit einer "Pflegeanleitung" - den Ausgezeichneten auch auf die Sprünge helfen am Ende doch für positive Veränderungen im Sinne einer nachhaltigeren Gesellschaft zu wirken.
Nach einer Nominierungsphase wurde bis 29.9.2008 auf www.utopia.de final abgestimmt und ein klarer Sieger für den Monat September ermittelt. Mit 45,76 % wählte die Mehrheit der Community CDU Generalsekretär Ronald Pofalla, für seinen am 23.7.08 verlautbarten Satz: "Kernkraft ist für die CDU Ökoenergie".
Leitow: "Für diese Verharmlosung der Atomkraft und den grünen Anstrich, den er der Kernenergie damit gibt, wird Ronald Pofalla heute von uns mit "DIE GRÜNE TOMATE - ausgezeichnet unreif" geehrt. Die Auszeichnungsurkunde sowie unsere begleitenden Gratulationen werden Herrn Ronald Pofalla zugestellt."
Auf den Plätzen zwei und drei landeten Vattenfall für die Kampagne "Kohlekraftwerk Moorburg" sowie der Verband der deutschen Automobilhersteller (VDA) für deren Kampagne "Unsere Autos". Das amtliche Endergebnis ist nachzulesen unter: http://www.utopia.de/forum/showthread.php?t=2349
DIE GRÜNE TOMATE wird ab sofort monatlich an Unternehmen, Produkte, Manager, Politiker, Lobbyisten, Agenturen, Pressestellen oder Institutionen vergeben, die durch "Greenwashing" glänzen.
Quelle: KulturKonzepte