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Gewalt gegen Tiere ist nun auch in Bulgarien gesetzeswidrig

Archivmeldung vom 14.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIER PFOTEN
Bild: VIER PFOTEN

Bis zu drei Jahre Haft sind eine beträchtliche Strafe - diese Strafe hat das Bulgarische Parlament am gestrigen Mittwoch bei der Änderung des Strafgesetzbuchs festgelegt für jeden, der ein Tier tötet oder quält. Die Sanktionen für die Organisation von oder Teilnahme an Tierkämpfen wurden drastisch erhöht und beinhalten nun nicht mehr wie bisher nur Bewährungsstrafen. Halter, deren Tiere Personen verletzt oder getötet haben, sind nun offiziell rechtlich verantwortlich.

Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist über diese Änderungen sehr erfreut. "Diese Parlamentsentscheidung ist ein lang erhoffter Schritt zur Annäherung an den europäischen Wertekatalog", kommentierte Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Bulgarien war der einzige EU-Staat, in dem Gewalt gegen Tiere bisher rechtlich nicht als Verbrechen galt, obwohl die Gesellschaft null Toleranz für solches Verhalten zeigt. Wir sind froh, dass sich die Situation nun ändert", so Stadler.

Die Entscheidung des Parlaments war das Ergebnis schwerer Proteste im In- und Ausland, nachdem mehrere Fälle von Sadismus gegenüber Tieren ans Licht gekommen waren. Vor einem Jahr wurde die Verstümmelung der Hündin Mima, der alle vier Pfoten abgetrennt worden waren, bekannt. Anfang des Jahres 2011 deckte ein TV-Sender einen Hundekampfring auf. Im März sorgte ein als "Trichane" bekanntes tierquälerisches Ritual für öffentliches Entsetzen. Die Bulgaren waren schockiert, als noch weitere Fälle schrecklicher Tierquälerei bekannt wurden: Mehrere Hunde wurden an Brücken erhängt.

"Der Beschluss, den Strafkatalog zu ändern, ist Beweis dafür, dass es sich bei Gewalt gegen Tiere nicht nur um ein politisches Thema handelt, sondern vor allem um eine Frage der Moral. Und darin scheinen sich die bulgarischen Politiker einig zu sein", beurteilt Stadler die Lage. "Wir sind überzeugt, dass diese Gesetzesänderung für einen allgemeinen Rückgang der Kriminalität in Bulgarien sorgen wird, denn es wurde nachgewiesen, dass Gewalt gegen Tiere früher oder später in Gewalt gegen Menschen umschlagen kann", betont Stadler.

VIER PFOTEN möchte allen bulgarischen Politikern danken, die die Änderung des Strafgesetzbuches unterstützt und somit eine Annäherung der bulgarischen Gesetzgebung an den EU-Standard ermöglicht haben.

Quelle: VIER PFOTEN

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