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VIER PFOTEN Report zu REACH zeigt die Schwächen von Tierversuchen und die Notwendigkeit von sichereren Teststrategien

Archivmeldung vom 18.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN wird heute gemeinsam mit den EU-Abgeordneten Chris Davies und David Hammerstein Mintz ihren Bericht 'Within REACH, Intelligent Testing Strategies for Chemicals'* auf einer Veranstaltung im Europäischen Parlament** vorstellen.

Der Report belegt die wissenschaftlichen Schwächen von Tierversuchen und fordert die Einführung moderner, zuverlässiger und tierversuchsfreier Testmethoden.

Die für Chemikalientest angewandten Tierversuche, sind längst überholt und grausam. Die überwiegende Mehrheit der Test wurde nicht nach modernen Standards validiert und es ist nachgewiesen, dass damit nur etwa 50 Prozent der negativen Effekte auf die menschliche Gesundheit vorausgesagt werden können.

VIER PFOTEN fordert das Europäische Parlament, den Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission auf, Tierversuche so weit wie möglich aus dem REACH Dossier zu streichen und zukünftig eine Strategie zum vollständigen Ersatz von Tierversuchen zu entwickeln.

Während der Veranstaltung wird ein Vertreter von ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods) die Abgeordneten über die erzielten Fortschritte im Bereich der Alternativmethoden und das Einführen von Teststrategien, die Tierversuche ersetzen, informieren.

"Es wird leider immer wieder angenommen, dass eine Erhöhung der Tierversuchszahl zu aussagekräftigeren Ergebnissen führt. Die Annahme ist aber falsch. Vermehrte Tierversuche führen oftmals zu irreführenden, sich widersprechenden Ergebnissen, die nicht auf Menschen übertragbar sind. Viele Substanzen fallen in einen rechtlich ungenügend geregelten Bereich und werden dadurch immer wieder aufs Neue getestet, ohne dabei aussagekräftige und brauchbare Daten zu liefern. Um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, ist es notwendig, einen Ansatz zu wählen, der dem Vorsorgeprinzip entspricht und auf wissenschaftlichen, tierversuchsfreien Methoden basiert," erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Viele Millionen Tiere werden für Tierversuche verwendet, sobald REACH implementiert wird. Man wird die Versuchstiere zwingen, giftige Dämpfe einzuatmen, verschiedene Substanzen werden in ihre Mägen gepumpt, andere werden ihnen auf die Haut aufgetragen oder in ihre Augen eingebracht. Manche Versuche dauern nur wenige Tage, andere einige Wochen, viele auch Jahre. Für viele Tiere endet der Versuch mit dem Tod."

Der Report zu REACH wird an die Abgeordneten, die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten über die VIER PFOTEN Länderbüros in Deutschland, Bulgarien, Rumänien, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und Ungarn verteilt.

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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