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Zur Hochzeitsnacht ins heimische Nest

Archivmeldung vom 24.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flugbild des Schreiadlers
Flugbild des Schreiadlers

Foto: B.gliwa
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Endlich geht es wieder los! Wohnzimmer-Ornithologen aus aller Welt beobachten in den kommenden Wochen nicht mehr nur das Futterhäuschen im Garten, sondern das Internet. Denn dort lässt sich der Frühjahrszug von über 20 Schreiadlern in Echtzeit verfolgen. „Die in Deutschland vom Aussterben bedrohten Greifvögel fliegen jetzt aus ihren Überwinterungsquartieren im südlichen Afrika zurück in den heimischen Frühling“, erklärt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Europaweit wurden Schreiadler bei verschiedenen Projekten mit einem Sender ausgestattet und ihre Ortungsdaten werden ständig aktualisiert.“

In Deutschland werden Anfang April 110 Brutpaare erwartet, die sich in ihren Brutwäldern in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern niederlassen – wenn alles gut geht! Denn die Flugroute der schokoladenbraunen Thermiksegler ist lang und gefährlich. Rund 10.000 Kilometer muss der auch „Pommernadler“ genannte Greif zurücklegen. Und wenn er nicht in ca. 2.000 Metern Höhe gen Norden segelt, führt ihn die Nahrungssuche in Gebiete, in denen die Greifvogeljagd noch immer populär ist. „Und das, obwohl sich immer mehr Länder einem Abkommen zum Schutz ziehender Greifvögel angeschlossen haben“, erklärt Andreas Kinser.

Sobald die Pommernadler in Deutschland gelandet sind, beginnen sie mit dem Nestbau und der Balz. „Um den Weibchen zu imponieren, führen die Männchen spektakuläre Flugmanöver vor“, schildert Andreas Kinser. Schreiadler-Paare bleiben sich übrigens ein Leben lang treu. Hat sich das Paar gefunden, legt das Weibchen Anfang Mai zwei Eier ins Nest, aus denen nach rund sechs Wochen die Jungen schlüpfen.

Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich mit einem umfassenden Schutzprogramm für die Schreiadler ein. Die wichtigste Maßnahme ist der Schutz seiner letzten Lebensräume im Osten Mecklenburg-Vorpommerns und Nordosten Brandenburgs. Hier war die Deutsche Wildtier Stiftung im Jahr 2015 besonders erfolgreich: Im Rahmen des durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land Mecklenburg-Vorpommern geförderten Projektes zum Lebensraumschutz wurden langfristig wirkende Verbesserungen für den Schreiadler vertraglich gesichert.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (idw)

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