El Salvador verbannt Wildtiere aus dem Zirkus
Archivmeldung vom 14.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Liste der Staaten, die Wildtiere in Zirkussen verbieten, wird immer länger. Südamerikanische Länder übernehmen dabei eine Führungsrolle. Nach Bolivien, Costa Rica, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Peru hat am Freitag El Salvador ein neues Gesetz verabschiedet, welches sämtliche Wildtiere in Zirkussen zukünftig verbietet. Auch in der EU gibt es immer mehr entsprechende nationale Regelungen. VIER PFOTEN erwartet von der deutschen Regierung, den weltweiten Vorbildern endlich zu folgen.
Die salvadorianischen Abgeordneten stimmten am 9. August für eine Änderung des Artikels 20 des Artenschutzgesetzes, um Wildtiere vor Missbrauch in Gefangenschaft zu schützen. Die neue Regelung verbietet die Nutzung von nicht domestizierten Tierarten in jeglichen Shows. Erst vor einigen Wochen hat unser Nachbarland Belgien ein entsprechendes Gesetz zum Verbot von Wildtieren in Zirkusbetrieben ratifiziert. Auch die Niederlande stehen schon in den Starlöchern, um ein Wildtierverbot einzuführen. „Für Deutschland wird die Luft immer dünner; in Sachen Wildtierschutz werden wir von immer mehr Ländern überholt. Das Ministerium Aigner muss endlich das von Bundesrat, Bundestierärztekammer und Bevölkerungsmehrheit geforderte Wildtierverbot umsetzen“, fordert VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany.
Die Voraussetzungen in einem fahrenden Zirkusunternehmen sind per se ungeeignet, eine tierschutzkonforme Haltung und Beschäftigung von Wildtieren zu gewährleisten. Dies belegen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Tierarten wie Elefanten, Giraffen, Großkatzen usw. leiden unter permanentem Bewegungsmangel, ständigen Transporten und belastenden Auftritten. Verhaltensstörungen und Krankheiten sind die Folge. VIER PFOTEN fordert daher ein komplettes Wildtierverbot für Zirkusse. Das zuständige Bundesministerium bleibt jedoch praktisch untätig. Zwar wurde in das jüngst novellierte Tierschutzgesetz auf Druck der Bundesländer die Möglichkeit eines Verbots einzelner Tierarten aufgenommen. Die Auflagen im neuen Paragraphen für ein solches Verbot sind jedoch viel zu hoch, kritisiert VIER PFOTEN.
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Quelle: VIER PFOTEN