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Forscher warnt: Der Dorsch stirbt in der Ostsee aus

Archivmeldung vom 13.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dorsch
Dorsch

Foto: Tino Strauss
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Klimawandel wird für die heimischen Fischarten in der Ostsee zur Bedrohung. Flunder, Kabeljau oder Dorsch zählen "ganz klar zu den Verlierern", erklärte der Kieler Meeresökologe Prof. Thorsten Reusch in einem Interview mit den "Kieler Nachrichten". Die Temperatur im "Hausmeer" des Nordens steige klimabedingt drei Mal schneller als in den Ozeanen, sagte der Wissenschaftler am Kieler Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Er warnte: "Vor allem dem Dorsch wird es eindeutig zu warm in der Ostsee. Wir gehen davon aus, dass er bei uns in 50 bis 80 Jahren ausgestorben sein könnte."

Aus Sicht des Meeresökologen verändert sich die Meeresfauna in der Ostsee "wie in einer Art Zeitraffer", schreiben die Kieler Nachrichten. Wegen der überproportional starken Erwärmung gelangten nun auch bislang unbekannte Fischarten wie Sardellen, Wolfsbarsche oder bis zu 50 Zentimeter große Meeräschen aus der Biskaya und dem Ärmelkanal in die Ostsee. Andere Fischarten wie zum Beispiel Sprotten wanderten hingegen Richtung Norden ab. Somit fehle den Dorschen eine wichtige Futterquelle.

Reusch forderte von der Politik schnelles Handeln. So sei der Dorsch nicht nur durch den Klimawandel zu retten. Auch seien die Fangquoten in der westlichen Ostsee viel zu hoch: "Es besteht die Gefahr, dass dort bei einem schlechten Jahr für den Dorsch-Nachwuchs der Bestand komplett zusammenbricht."

Quelle: Kieler Nachrichten (ots)

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