Forscher sagen Explosionen in Barentssee voraus
Archivmeldung vom 10.06.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGigantische „Hügel“ auf dem Boden der Barentssee drohen zu explodieren und große Mengen an Methan ins Meer und in die Atmosphäre freizusetzen. Dies schreibt das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "„Jedes Jahr kehren wir zu diesen Wölbungen auf dem Grund zurück und erwarten besorgt, dass eine von ihnen bereits zu einem Krater geworden ist, wie wir sie an anderen Stellen der Barentssee gefunden haben. Diese Strukturen, die wir „Frosthügel“ nennen, stellen die letzten Spuren der Eiszeit dar. Das Einzige, was sie vom Explodieren abhält, ist, dass die Meerestiefe an dieser Stelle etwas größer ist, als dort, wo wir die Krater gefunden haben“, erklärte der Mitarbeiter der Arktischen Universität Norwegens in Tromsø Pawel Serow.
Die Krater, die die russischen und westlichen Geologen am Ende des vorigen Jahrhunderts entdeckt haben, haben Durchmesser von einigen Hundert Metern und sind einige Dutzende Meter tief. Diese Vertiefungen entstanden vor ungefähr 12.000 Jahren an den Stellen, an denen große Ablagerungen von gefrorenem Methan unter dem enormen Druck der 2000 Meter dicken Eiskruste zusammengepresst wurden.
Beim Rückzug des Eiszeitgletschers begann das Methaneis zu schmelzen, was zur Entstehung der Riesenhügel und ihren späteren Explosionen führte. Das dabei frei gesetzte Gas konnte die Gletscherschmelze beschleunigen und zum Ende der Eiszeit führen. Berichtet Nachrichtenagentur Vesti.
Die Experten stellten fest, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen sei und weitere „Methanhügel“ in der Barentssee explodieren könnten. Zu diesen Schlussfolgerungen kamen die Wissenschaftler, als sie den Meeresboden nahe der Bäreninsel untersuchten, wo die alten Krater und Explosionsspuren vorgefunden wurden.
Beobachtungen zeigten, dass ständig kleine Methanmengen aus dem Bodengestein austreten, das große Ablagerungen von gefrorenem Methan enthält.
Diese Ablagerungen werden mit der Zeit sehr instabil und wären schon längst explodiert, wenn das Meer an dieser Stelle weniger als 20 Meter tief wäre. Die Erwärmung des Weltmeeres kann dieses Gleichgewicht zerstören und zur Explosion der „Frosthügel“ führen, deren Folgen unberechenbar sind."
Quelle: Sputnik (Deutschland)