NABU begrüßt neue Regelungen beim Elektroschrott-Recycling
Archivmeldung vom 23.11.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Naturschutzbund NABU hat mit Blick auf die neuen Rücknahmeregelungen beim Elektroschrott-Recycling begrüßt, dass ab dem morgigen Donnerstag in Deutschland nur noch Geräte registrierter Unternehmen verkauft werden dürfen. "Endlich werden Elektronikhersteller bei der Entsorgungsfrage auch in der Praxis in die Pflicht genommen", sagte NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Ab dem 24. November müssen alle Hersteller und Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) registriert sein, wenn sie ihre Produkte in Deutschland verkaufen wollen. Ferner müssen sie nachweisen, dass die Rücknahme und umweltverträgliche Entsorgung ihrer Geräte gesichert ist. Das regelt das seit März geltende Elektro- und Elektronikgerätegesetz.
"Die Produktverantwortung ist ein elementarer Grundsatz für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Durch Rücknahme und Verwertung alter Elektro- und Elektronikgeräte werden Stoffkreisläufe geschlossen und Ressourcen geschont", betonte Miller. Wegen der schnellen Forschung und Entwicklung im Elektronikbereich nehme die Menge an Elektro- und Elektronikmüll dreimal schneller zu als der übliche Siedlungsmüll. Experten sprechen von bundesweit rund 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott pro Jahr - diese Menge füllt einen Güterzug, der von Flensburg bis München reichen würde.
Neben wertvollen Rohstoffen, wie Stahlblech und Kupfer, enthalten Elektrogeräte auch Schadstoffe wie z.B. die Schwermetalle Blei, Quecksilber und Cadmium. "Diese Stoffe belasten die Umwelt und sind ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit, wenn sie nicht umweltgerecht entsorgt werden", warnte Miller. Ab März 2006 muss
Elektroschrott deshalb getrennt vom Hausmüll gesammelt werden. Die Hersteller müssen ihre Geräte kostenlos zurücknehmen sowie deren Recycling und umweltgerechte Verwertung gewährleisten. Außerdem dürfen ab Juli 2006 Blei, Cadmium und bromierte Flammschutzmittel nicht mehr in neuen Elektrogeräten verwendet werden. "Elektrogeräte
und gefährliche Stoffe haben im Hausmüll nichts zu suchen", so Miller.
Quelle: Pressemitteilung NABU