Internationale Walfang-Kommission reformiert sich
Archivmeldung vom 14.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGestern Abend beschlossen die Mitgliedsländer der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf ihrem 63igsten Jahrestreffen auf der britischen Kanalinsel Jersey eine Reform ihrer Regeln. Großbritannien hatte mit Deutschland und anderen EU-Partnern einen entsprechenden Entschließungsantrag eingebracht.
Der Antrag will die Heimlichtuerei vermindern, bessere und zeitnahe Berichterstattung und Protokolle von den Sitzungen und allgemein ein besseres Management des Gremiums erreichen. Hauptstreitpunkt waren die Zahlungsmodalitäten für die Mitgliedsbeiträge. Bisher waren Barzahlungen erlaubt, nun dürfen die Beiträge nur noch von anerkannten Regierungskonten per Überweisung gezahlt werden.
"Heftige Korruptionsvorwürfe überlagerten die letztjährige IWC", sagt Dr. Ralf Sonntag, Meeresexperte des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) bei der Konferenz. "Jetzt bewegt sich die IWC endlich in eine gute Richtung. Es sind zwar nur kleine Schritte, aber wichtige zur Modernisierung der Kommission. Die verbesserte Transparenz wird helfen, die Glaubwürdigkeit und Effektivität dieses Gremiums zu verbessern."
Durch mehrfache Unterbrechung der Plenarsitzung und intensive Einzelverhandlungen gelang es schließlich den Antrag in einer Konsensentscheidung anzunehmen.
"Dank des Einsatzes und den Anstrengungen Großbritanniens, Deutschlands und einigen anderen Staaten konnte verhindert werden, dass die Regeln zu den Zahlungsmodalitäten nicht aufgeweicht wurden", so Sonntag weiter. "Aber wir sollten nicht vergessen, wozu die IWC eigentlich da ist. Nun gilt es aus der Walfang-Kommission eine Wal-Schutzkommission zu machen."
Der IFAW lehnt jeden kommerziellen Walfang ab, da er unnötig und grausam ist. Zusätzlich werden Wale heutzutage durch viele weitere Gefahren bedroht. Der Lärm in den Meeren, Kollisionen mit Schiffen, Beifang, Meeresverschmutzung und neuerdings auch radioaktive Belastung erschweren das Überleben der sanften Riesen in den Meeren.
Quelle: IFAW - Int. Tierschutz-Fonds (ots)