Das letzte Zirkus-Nashorn ist tot
Archivmeldung vom 05.03.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm 5.März ist Breitmaulnashornbulle Tsavo als Teil des tierischen Ensembles von Circus Krone verstorben. In den vergangenen Wochen hatte das seltene Wildtier aufgrund eines Magenleidens 300 Kilo abgenommen. Trotzdem war Tsavo bis zuletzt mit Circus Krone auf Tour. Am Dienstagmorgen ist der Bulle verstorben, er war das letzte Nashorn in Zirkushaltung. VIER PFOTEN hofft, dass es keinen Nachfolger geben wird und fordert die Bundesregierung auf, ein landesweites Verbot der Haltung von Wildtieren in Zirkussen zu erlassen.
Aktuell zeigt Circus Krone sein Winterprogramm in München. Hier erlag Tsavo nun im Alter von 45 Jahren seinem Leiden. Für seine Spezies war er ein Greis. Doch trotz seines hohen Alters reiste der Nashornbulle bis zuletzt mit Circus Krone durch Deutschland. Ihm war kein Ruhestand vergönnt. „Tsavo wurde begafft und beklatscht. Er stand tagelang auf kahlen Betonflächen und wurde in einem kleinen Wagon von Stadt zu Stadt gekarrt. Auch wenn er stets von Menschen umgeben war, starb er allein, denn Artgenossen kannte er nicht“, sagt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch. „Den Bedürfnissen von Wildtieren gerecht zu werden, ist in einem fahrenden Betrieb nicht möglich. Die Tiere leiden in oft viel zu kleinen Käfigen, ständigen Ortswechseln, Dressur, Stress und Lärm. Ein artgerechtes Leben ist für Wildtiere im Zirkus nicht möglich. Deshalb fordert VIER PFOTEN ein konsequentes Haltungsverbot von Wildtieren im Zirkus.“
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen ist gegen Wildtiere in der Manege. „Eine gute Show kommt ohne Tierleid aus. Ein moderner zeitgemäßer Zirkus kann und muss auf Tiere verzichten.“, so Wildtierexperte Pietsch.
Quelle: VIER PFOTEN