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Tierschutz fordert endlich harte Strafen gegen Tierquäler

Archivmeldung vom 11.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Videoscreenshot aus dem Jahr 2018 aus dem Schlachthof Temme Bad Iburg.  Bild:     SOKO Tierschutz e.V.
Videoscreenshot aus dem Jahr 2018 aus dem Schlachthof Temme Bad Iburg. Bild: SOKO Tierschutz e.V.

Sie gehörten zu einem kriminellen Netzwerk, dass bundesweit schwer kranke und schwer verletzte Kühe illegal über den Schlachthof Temme in Bad Iburg Niedersachsen in die Fleischproduktion einschleuste. Der Schlachthof in Bad Iburg galt als Geheimtipp um solche leidenden Tiere illegal loszuwerden.

Bauern und Tiertransportfirmen aus ganz Deutschland machten damit Profit und die Tiere erlitten auf langen Tiertransporten mit z.B. gebrochenen Beinen Höllenqualen. Im Schlachthof kam es zu grauenhaften Szenen von Gewalt und Leid, die von versteckten Kameras dokumentiert wurden.

Morgen steht auch der Geschäftsführer einer großen Tiertransportfirma vor Gericht. Die Firma Schmäing aus Velen steuerte den Spezialschlachthof in Bad Iburg regelmäßig an und brachte die Ermittler von SOKO Tierschutz auf die Spur des Grauens. SOKO Aktivisten verfolgten die grünen Transporter der Firma mit kranken Tieren bis nach Niedersachsen. Dort wurden die Tiere, die nicht mehr gehen konnten mit Gewalt getrieben und mit einer Seilwinde in den Schlachthof geschleift.

Der Fall Bad Iburg ist der größte Tierschutz und Schlachtskandal der deutschen Geschichte. Es gab hunderte Täter, Bauern, Tiertransportfahrer, Viehhändler und Schlachter. Über 100 werden nun zur Rechenschaft gezogen. Am Freitag steht der Chef einer der Firmen vor Gericht. "Die Transporte zum Horrorschlachthof waren häufig Chefsache, man hatte Angst, dass etwas durchsickert. Diese Transporte nannte man in der Branche die Kadavertaxis, weil die Tiere mehr Tod als lebendig waren.", berichtet SOKO Ermittler Mülln, der den Skandal mit seinem Team aufdeckte.

In mehreren Fällen kam es bisher zu geringen Strafen zwischen 300 EUR und wenigen Tausend EUR. "Das ist ein Witz und wird dort aus der Portokasse bezahlt. Das waren schwerst mögliche Verbrechen gegen den Tierschutz und wir fordern, dass das Tierschutzgesetz endlich ausgeschöpft wird. Solche Leute gehören ins Gefängnis und dürfen nie wieder an Tiere Hand an legen!", fordert Mülln. Die Tierschutzorganisation SOKO Tierschutz bekräftigt ihre Forderung mit einer Demo, mit der Forderung "Tierquäler hinter Gitter - Gerechtigkeit für die Opfer!" vor der Verhandlung, die am Freitag um 9.00 Uhr am Amtsgericht Bad Iburg Niedersachsen statt findet.

Quelle: : SOKO Tierschutz e.V. (ots)

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