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Deutsche sind Recycling-Europameister

Archivmeldung vom 18.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gelbe Säcke mit Kunststoffabfällen
Gelbe Säcke mit Kunststoffabfällen

Foto: User:Nino Barbieri
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kein Land in Europa bereitet mehr Abfälle wieder auf als Deutschland. "Deutschland führt die Tabelle mit einer Recycling-Quote von 66 Prozent an, das ist weit mehr als der EU-Durchschnitt (46 Prozent)", heißt es in einem bisher unveröffentlichten Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) über Recycling in Europa, aus dem die "Welt" zitiert. Weitere Spitzenreiter bei der Wiederaufbereitung von Siedlungsabfällen sind demnach Österreich (Recyclingsquote: 57,6), Belgien (53,5), die Niederlande (53,1) und Schweden (48,9).

Frankreich (41,7) und Spanien (29,7) liegen im Mittelfeld. Schlusslichter sind Griechenland (17), Rumänien (13,3) und Malta (7,1). Laut des neuen "Abfallpakets", über das das EU-Parlament am Mittwoch abstimmt, sollen alle EU-Staaten bis zum Jahr 2025 eine Recycling-Rate von 55 Prozent und bis zum Jahr 2035 von 65 Prozent erreichen. In dem IW-Bericht heißt es dazu: "Wenn alle EU-Staaten ihre Recycling-Quoten in den kommenden Jahren so stark erhöhen wie bisher, werden nur zehn Länder das Recycling-Ziel für 2025 erreichen." Eine stärkere Ausrichtung auf Recycling sei nur realistisch, wenn Länder mit einer niedrigen Wiederaufbereitungsquote eine neue Infrastruktur für die Abfallwirtschaft schafften. Die EU will aber nicht nur die Höhe der Recycling-Quoten ändern, sondern auch die Definition des Begriffs. Derzeit gelten in Deutschland und den meisten anderen EU-Ländern solche Abfälle als recycelt, die zur Wiederverwertung gesammelt oder vorsortiert werden.

Künftig sollen aber laut EU nur Abfälle als recycelt gelten, die auch tatsächlich wiederaufbereitet werden. Die Autorin des IW-Berichts, Adriana Neligan, sagte der "Welt": "Auch bei einer strengeren Definition von Recycling wird Deutschland dank seines Know-Hows und der verfügbaren Technologie bei der Wiederaufbereitung von Abfällen weiterhin europaweit an der Spitze stehen". Der Bericht stellt auch fest, "dass zwischen 2005 und 2016 in der Europäischen Union die gesamte Menge an Müll zwischen 2005 und 2016 um vier Prozent zurückgegangen ist - in Deutschland ist sie dagegen um 11 Prozent gestiegen". Jeder Deutsche produziere insgesamt 626 Kilogramm Müll. Ein wichtiger Grund dafür sei der hohe Wohlstand in Deutschland. Der EU-Durchschnitt liege bei 482 Kilogramm.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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