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Endlager-Kommission: Auch Bayern könnte Atom-Endlager bekommen

Archivmeldung vom 26.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: A. Fehmel / pixelio.de
Bild: A. Fehmel / pixelio.de

Nach dem Streit um die Zwischenlager muss sich Bayern möglicherweise langfristig auf schlechte Nachrichten einstellen. Wie der Vorsitzende der Endlager-Kommission, Michael Müller, betont, kommt das Land als Endlager-Standort infrage: "Auch in Bayern gibt es geologische Formationen, die durchaus prüfenswert sind", sagte Müller dem Nachrichtenmagazin Focus.

"Wenn man aus der Atomenergie aussteigt, gibt es eine nationale Verantwortung." Der könne sich am Ende kein Bundesland entziehen. "Nach streng wissenschaftlichen Kriterien muss dabei Bayern genauso geprüft werden wie jedes andere Flächenland."

Thorsten Glauber, Vize-Vorsitzender der Freien Wähler im bayerischen Landtag, betonte ebenfalls, Bayern könne sich nicht seiner Verantwortung entziehen. "Die CSU selbst hat die Endlager-Suche mit ihrer einseitigen Festlegung auf den Standort Gorleben um Jahrzehnte verzögert", so Glauber. Es bleibe fürs Erste nur der Weg über die Zwischenlager. Erboste Anwohner könnten sich "bei der Bayerischen Staatsregierung bedanken".

Eike Hallitzky, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen, warnte mit Blick auf die Endlager-Frage: "Es ist völlig klar, dass diese Suche nach dem sichersten Standort nur funktionieren kann, wenn einzelne Bundesländer nicht von vornherein St. Florian spielen." Das gelte auch für Bayern, zumal das Land "für mehr als ein Viertel des Atommülls verantwortlich" sei, den Deutschland bis heute produziert habe. Das aufwendige wissenschaftliche Auswahlverfahren des Endlager-Standorts soll bis 2031 abgeschlossen sein.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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