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Pflanzenschutz und Bienenschutz erfordern enge Kooperation von Landwirten und Imkern

Archivmeldung vom 22.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In jeder Partnerschaft gibt es Probleme, die es erforderlich machen, diese auf den Tisch zu bringen und gemeinsam zu lösen, so das Resümee einer Podiumsdiskussion auf der Internationalen Grünen Woche.

Die Bestäubungsleistung von Honigbienen ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, der in Deutschland jährlich auf 3-5 Mrd. Euro geschätzt wird und von der ein Großteil der landwirtschaftlichen Kulturen abhängig ist. Die Sorge der Imker um die Gesundheit ihrer Bienenvölker ist gewachsen, seit es im Frühjahr des vergangenen Jahres den größten aufgezeichneten Vergiftungsfall von Bienenvölkern am Niederrhein durch den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Clothianidin gegeben hat, für den seither die Zulassung ruht.

Die Honigbiene besitzt ein hochempfindliches Informationssystem, das äußerst sensibel auf Einflussfaktoren wie Pflanzenschutzmittel reagiert. Bienen sind damit ein Indikator für eine intakte Umwelt. Der Deutsche Imkerbund sieht in diesem Zusammenhang Lücken in der bisherigen Forschung und bei den Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln, sagt dessen Präsident Peter Maske.

Pflanzenschutzmittel werden bisher bei der Zulassung nur auf den Bienenschutz getestet, müssten aber auf Bienenvolkverträglichkeit geprüft werden, um auch Nachfolgegenerationen zu schützen. Es könne an die Politik nur appelliert werden, dass keine Wiederzulassung von Clothianidin und die Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel solange nicht erfolge, bis 100-prozentig sichergestellt sei, dass keine Schädigungen auf das Bienenvolk auftreten können. Im Pflanzen- und Bienenschutz gebe es daher viel Nachholbedarf. Auch die übrigen Teilnehmer der Diskussionsrunde Friedhelm Decker, Dr. Christel Happach-Kasan sowie Dr. Peter Rosenkranz stimmten darin überein, dass nur das kooperative Miteinander helfe, um gemeinsam Punkte zu finden, die verbessert werden könnten, damit Bienen nicht geschädigt werden. Der Deutsche Imkerbund ist mit seinem Informationsstand noch bis zum Wochenende auf der Grünen Woche in Halle 3.2 vertreten.

Quelle: Deutscher Imkerbund

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