Affen greifen zu den Waffen
Archivmeldung vom 20.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie das Magazin GEO in seiner Mai-Ausgabe berichtet, sind im Senegal erstmals Schimpansen beobachtet worden, die Beutetiere mit Speeren jagen. Laut Jill Pruetz von der Iowa State University schärfen Weibchen und Jungtiere im Fongoli-Gebiet Stöcke mit den Zähnen und stoßen die Waffen in ihre Opfer, um sie so schwer zu verletzen, dass sie nicht mehr fliehen können.
Dass Affen Stöcke benutzen, ist zwar bekannt, doch wurde bisher
nur beobachtet, dass diese als Hilfe benutzt wurden, um Insekten
einzusammeln. Die Verwendung als Speer war bisher nie beschrieben
worden. Pruetz zufolge haben die Weibchen und Jungtiere diese Technik
entwickelt, weil sie bei der herkömmlichen Jagd und Nahrungszuteilung
von starken Männchen abgedrängt werden. Mithilfe der Lanzen haben sie
sich eine alternative Futterquelle erschlossen: die nachtaktiven
Galagos. Diese flinken "Bushbabies" schlafen tagsüber in Baumhöhlen,
wo sie von den Schimpansen aufgespürt und durch heftige Stöße mit den
spitzen Waffen fluchtunfähig gemacht werden.
Eine weitere an die Evolution des Menschen erinnernde Besonderheit
der Fongoli-Affen: In der Trockenzeit halten sich diese Schimpansen
in kühlen Höhlen auf.
Quelle: Pressemitteilung GEO