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"NABU macht Meer" - Segeltour in Warnemünde gestartet

Archivmeldung vom 15.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Segeltour NABU macht Meer Ryvar Meeresschutz
Segeltour NABU macht Meer Ryvar Meeresschutz

Bild: NABU/Volker Gries

Um auf die bedrohte Vielfalt in den heimischen Meeren aufmerksam zu machen, hat der NABU heute in Warnemünde eine zehntägige Segeltour gestartet. Unter dem Motto "NABU macht Meer" segeln Meeresschutzexperten mit dem Zweimaster "Ryvar" von Warnemünde bis Hamburg. "Vor unserer Haustür liegen zwei außergewöhnliche, faszinierende Meere.

Doch beide sind nicht gesund und wir beobachten einen zunehmenden Konflikt zwischen den Naturschutzverpflichtungen und Wirtschaftsinteressen. Es liegt in unser aller Verantwortung, hier Lösungen zu finden. Dazu wollen wir als NABU ein Zeichen setzen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Entlang der Route gibt es verschiedene Presseaktionen, Projektbesuche, Diskussionsveranstaltungen und sogar Kino auf dem Großsegel. Mit an Bord sind Wissenschaftler, die Untersuchungen zu den Themenbereichen Mikroplastik, Unterwasserschall und Schiffsemissionen durchführen.

Nord- und Ostsee beherbergen eine vielen Menschen völlig unbekannte Artenvielfalt. Hier leben Schweinswale und Robben, Seepferdchen und Rochen, hier gibt es ausgedehnte Riffe und Wälder aus Seegras. Doch diese Vielfalt ist bedroht. Nach aktueller Roter Liste gelten ein Drittel der Arten und Lebensräume als gefährdet. "Unsere Meere brauchen endlich ausreichend Schutz. Anfangen müssen wir mit den bereits ausgewiesenen Schutzgebieten. Der NABU fordert, dass mindestens 50 Prozent der Meeresschutzgebiete der Natur vorbehalten sind und schädliche Aktivitäten wie Grundschleppnetze oder Rohstoffabbau darin verboten werden", sagte Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte.

Auch in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns steigt die Zahl an Konflikten, so beim Bau von Offshore-Windparks oder der geplanten zweiten Trasse der Gaspipeline Nord Stream 2. "Das Projekt ist für uns eine naturschutzfachliche wie energiepolitische Sackgasse. Die 1200 Kilometer lange Trasse durch die halbe Ostsee schneidet fünf deutsche Vogelschutz- und FFH-Gebiete.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will ökologische Kleinode opfern und verkennt dabei die energiepolitische Bedarfslage", sagte Stefan Schwill, NABU-Landesvorsitzender in Mecklenburg Vorpommern. Für das Projekt Nord Stream 2 soll der Meeresboden aufgebaggert werden, was große Mengen von Schad- und Nährstoffen freisetzen und Seegraswiesen und Muschelbänke mit Sedimenten überdecken würde. Der entstehende Lärm wird bedrohte Schweinswale und seltene Seevögel vertreiben. Nord Stream 2 muss nach Meinung des NABU gestoppt werden.

Hintergrund

Der NABU hat in den letzten Jahren verschiedene Meeresschutzprojekte ins Leben gerufen, die bei der Segeltour vorgestellt werden. Beim "Fishing for Litter"-Projekt arbeitet der NABU in 15 Häfen mit 150 Fischern zusammen, um Abfälle aus Nord- und Ostsee zu bergen. Mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Segler-Verband und dem Deutschen Kanu-Verband hat der NABU das Internetportal www.gewässerretter.de gestartet. Hier können Müllfunde gemeldet und Reinigungsaktionen organisiert werden. Darüber hinaus engagiert sich der NABU in Forschungsprojekten zu umweltschonenden Fischereigeräten und tritt für einen umweltverträglichen Ausbau der Offshore-Windkraft ein.

Quelle: NABU (ots)

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