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Robbenmassaker ohne Absatzmärkte

Archivmeldung vom 27.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Erschlagen, erschossen, ertränkt: Robbenjagd in Kanada Bild: Sea Shepherd
Erschlagen, erschossen, ertränkt: Robbenjagd in Kanada Bild: Sea Shepherd

Das starrköpfige Festhalten der kanadischen Regierung an dem alljährlichen Robbenmassaker kostet weiteren 70.000 Babyrobben das Leben: Anlässlich des kanadischen Nationalfeiertags am 1. Juli übt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. erneut scharfe Kritik an der von der Regierung Harper geförderten Robbenjagd. Weil durch das letztjährige Importverbot von Russland der letzte große Absatzmarkt für Robbenprodukte wegfiel, musste die kanadische Regierung in diesem Jahr der Pelzindustrie mit massiven Subventionen in Millionenhöhe unter die Arme greifen, damit diese die Robbenfelle von lokalen Fischereiunternehmen aufkauft.

„Die kanadische Regierung hat Blut an ihren Händen“, so Frank Schmidt, Kampagnenleiter bei PETA. „Ohne diese staatlichen Subventionen hätte sich in diesem Jahr keine Abnehmer für die Felle der Babyrobben gefunden, und die Robbenjagd wäre komplett ins Wasser gefallen.“

Mit den Importverboten für kanadische Robbenfelle in der EU, den USA und zuletzt Russland – dem mit 95 Prozent bis dato größten Markt für Robbenfelle – ist Kanada international längst isoliert. Trotz Vermarktungsbemühungen von Premierminister Harper bei seinem Besuch in China Anfang des Jahres, sah sich die Regierungskoalition in Neufundland und Labrador Anfang April dazu gezwungen, einen Kredit in Höhe von 3,6 Millionen Kanadischen Dollar zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen Carino Processing Limited Robbenfelle von den Fischereiunternehmen aufkauft.

Die weltweite Kritik an der kanadischen Regierung bleibt nicht ohne Folgen: Ein Verbot der kommerziellen Robbenjagd wird derzeit im kanadischen Senat debattiert. Zuletzt votierten die Senatoren in der zweiten Lesung des Gesetzesentwurfs von Senator Mac Harb einstimmig für eine Weiterführung der Debatte. Zuvor hatten PETA USA und ihre internationalen Schwesterorganisationen in einer Online-Petition mit über 40.000 Tierfreunden an die Senatoren appelliert, sich für ein Ende des Massakers auf den kanadischen Eisschollen einzusetzen. PETA fordert, dass die kanadische Regierung Jagdlizenzen aufkaufen und gemeinsam mit Fischern alternative Einkommensquellen entwickeln sollte, anstelle Steuergelder für einen toten Wirtschaftszweig zu verpulvern.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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