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Geflügelhalter: Verbot des Kükentötens schafft massive Probleme

Archivmeldung vom 10.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kükentöten (Symbolbild)
Kükentöten (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die deutsche Geflügelbranche klagt über massive Probleme durch das seit Jahresanfang in Deutschland geltende Verbot des Kükentötens. "Kleine Brütereien haben aufgegeben, kleine Legehennenhalter auch, viele werden das noch tun", sagte der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke, dem Tagesspiegel.

Die Preise für Junghennen hätten sich verdoppelt. "Das gibt der Eierpreis nicht her", sagte Ripke. Obwohl die Kosten pro Ei durch das Verbot des Kükentötens und höhere Energie- und Futterkosten um vier Cent gestiegen sind, würde der Lebensmitteleinzelhandel den Mehrpreis nicht zahlen.

Auch die Aufzucht der männlichen Nachkommen aus Legehennenrassen sei problematisch. "Wir haben nicht genug Ställe", sagte Ripke. In Deutschland würden Ställe für sechs Millionen Tiere fehlen. Zudem würden nur wenige Verbraucher das dunkle und faserige Fleisch der sogenannten Bruderhähne wollen.

Der Verband fordert eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Geflügelfleisch im Handel und in der Gastronomie. Die deutschen Haltungsbedingungen seien weltweit die strengsten, "es kann doch nicht sein, dass billige Importware unsere Produkte verdrängt", sagte Ripke.

Wegen der Vogelgrippe könnte es nach Meinung des Verbandschefs auch in diesem Jahr zu Ostern zu Engpässen bei Freilandeiern kommen. Nach 16 Wochen im Stall dürfen die Eier der Hennen dann nicht mehr als Eier aus Freilandhaltung vermarktet werden. "Es kann sein, dass das eine oder andere Regal zwar voll mit Boden- oder Bioeiern ist, aber Freilandhaltungseier fehlen", sagte Ripke. Im Biobereich sind die Vorschriften flexibler.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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