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Schmutzige Luft reduziert Blütenduft für Falter

Archivmeldung vom 05.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tabakschwärmer trinkt Nektar aus einer Blüte.
Tabakschwärmer trinkt Nektar aus einer Blüte.

Bild: ice.mpg.de, Anna Schroll

Luftverschmutzung und hohe Ozonwerte wirken sich auf die chemische Kommunikation zwischen Blüten und Bestäubern aus. Wie eine Analyse von Forschern des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie http://ice.mpg.de und der University of Virginia zeigt, mögen Tabakschwärmer der Art Manduca sexta den Duft ihrer ansonsten bevorzugten Blüten nicht mehr, wenn er durch Ozon verändert worden war. Allerdings lernen die Falter schnell, dass auch weniger angenehm duftende Blüten nahrhaften Nektar verheißen können.

"Waren überrascht und schockiert"

"Wir waren überrascht, ja sogar schockiert, dass die Falter ihre angeborene Vorliebe für den Duft der Tabakblüten in Anwesenheit von Ozon völlig verloren hatten", sagt Studienleiter Markus Knaden. Dennoch testeten die Forscher, ob Tabakschwärmer einen anfangs unattraktiven Duft als Nahrungshinweis erlernen können, wenn sie ihn riechen, während ihnen gleichzeitig Zuckerlösung verabreicht wird.

"Das Verhalten, das wir bei den Tabakschwärmern beobachten konnten, zeigt, dass sie neue Reize schnell lernen können, um mit ihrer sich rapide verändernden Umwelt zurechtzukommen", so Erstautorin Brynn Cook von der University of Virginia. Besonders bemerkenswert an dieser Art der Reaktion auf ein sich veränderndes Umfeld sei, dass sie in Echtzeit erfolgt und nicht über einen Evolutionsprozess.

Auffinden von Blüten bleibt fraglich

Auch wenn Tabakschwärmer durch Ozon veränderte und anfänglich unattraktive Düfte erlernen, um Blüten zu finden, heißt das nicht, dass Luftverschmutzung keine Gefahr für Bestäuber ist. "Lernen kann zwar ein Schlüssel dafür sein, dass Insekten trotz Luftverschmutzung oder veränderter klimatischer Bedingungen ihre Wirtspflanzen erkennen. Eine Frage, die wir nicht beantworten können, ist jedoch, inwieweit Bestäuber in der Natur überhaupt noch ihre Blüten finden können, um durch Ozon veränderte Blütendüfte zu lernen", meint Cook. Der Forscherin zufolge sind andere Bestäuber womöglich weniger lernfähig. Auf bestimmte Blüten spezialisierte Bestäuber seien möglicherweise beim Lernen nicht so flexibel.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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