Hohlfaser entschärft gefährliche Abwässer
Archivmeldung vom 01.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher der National University of Singapore haben eine neue Technologie entwickelt, die 90 Prozent der Schadstoffe aus dem Abwasser entfernt. Um den gleichen Prozentsatz sinken die Deponiekosten für das, was übrig bleibt. Das behandelte Abwasser ist so sauber, dass es im Kreislauf geführt werden kann, sich also immer wieder nutzen lässt. Die erste kommerzielle Anlage wird derzeit für einen Halbleiterhersteller in Singapur gebaut.
Serienreife erreicht
Das System basiert auf Hohlfasern, die Professor Neal Chung entwickelt hat. Zur Serienreife brachte sie das Separation Technologies Applied Research and Translation Centre (START), ein auf die Entwicklung von Kläranlagentechnik spezialisiertes Forschungsinstitut. START baut die Anlage gemeinsam mit Memsift Innovations . Ziel ist es, eine Lizenz für die Faser zu erwerben.
Normale Hohlfasern ähneln Makkaroni, Nudeln mit einem Loch, durch das das Abwasser fließt. Die Faser, die Chung entwickelt hat, weist drei Löcher auf. Dadurch fließen die Abwässer um 30 Prozent schneller hindurch. Die erste Anlage wird auf eine tägliche Kapazität von 5.000 Litern ausgelegt. Abwässer von Halbleiterherstellern sind besonders tückisch. Sie enthalten hochgiftige Substanzen und Spuren von nicht minder giftigen Metallen.
Hohe Wasserersparnis
Die Abwasserreinigungsanlage spart im Jahr 1,6 Mio. Liter Wasser, weil sich das gereinigte Abwasser wieder in das System einspeisen lässt. Die metallischen Verunreinigungen lassen sich als konzentrierte Lösung abtrennen, die verkauft werden kann. Bisher transportiert das Unternehmen seine Abwässer zu einer Sondermüllverbrennungsanlage. Die Kosten sinken durch die neue Behandlungsanlage um 250.000 Dollar pro Jahr. Adil Minoo Dhalla, Managing Director von START, sagt, die neue Anlage sei die erste von zahlreichen Behandlungsanlagen, die nicht nur in Singapur errichtet werden sollen.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens