"Deutschland soll beim Klimaschutz vorangehen"
Archivmeldung vom 09.02.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlEine große Mehrheit der Deutschen fürchtet die Folgen des Klimawandels und erwartet von der Bundesregierung drastische Gegenmaßnahmen. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag des GREENPEACE MAGAZINS. Danach sehen 85 Prozent der Bundesbürger in der Erderwärmung eine "Bedrohung für sich und nachfolgende Generationen".
Mehr als zwei
Drittel der Befragten erwarten, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel
die EU-Ratspräsidentschaft und den G8-Gipfel in Heiligendamm nutzt,
um den internationalen Klimaschutz "effektiv voranzutreiben".
Eine überraschend große Mehrheit möchte aber nicht mehr auf internationale Vereinbarungen warten, sondern verlangt, dass Deutschland "vorangeht". So plädieren 86 Prozent der Befragten dafür, dass die Bundesrepublik sich zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 (gegenüber 1990) verpflichtet.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Deutschen auf einen Umbau
der Energiewirtschaft: Neun von zehn Befragten wünschen eine stärkere
Förderung der erneuerbaren Energien. Eine Mehrheit von 54 Prozent
will, dass keine neuen Braunkohlekraftwerke gebaut und die alten
schnellstmöglich stillgelegt werden. Die Ablehnung der Atomkraft
nimmt angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel ab, aber noch
immer ist eine Mehrheit von 53 Prozent gegen verlängerte Laufzeiten
für deutsche Meiler.
Im Verkehrsbereich gibt es eine klare Mehrheit von 61 Prozent für die Besteuerung von Flugbenzin, ergab die Umfrage des GREENPEACE MAGAZINS. "Deutlich erhöhte Steuern für Autos mit hohem Verbrauch" befürworten 56 Prozent. Immerhin 47 Prozent sprechen sich für ein generelles Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen aus.
Auch zu persönlichen Konsequenzen für den Klimaschutz erklären
sich die Deutschen bereit - allerdings mit Abstrichen. So wollen 63
Prozent der Befragten in den nächsten Jahren auf Flugreisen
verzichten (31 Prozent "auf jeden Fall", 32 Prozent
"möglicherweise"). Auf ein "kleineres, sparsames Auto umsteigen"
würden sogar 72 Prozent (43 Prozent "auf jeden Fall", 29 Prozent
"möglicherweise"). Allerdings können sich nur 17 Prozent vorstellen,
ihr Auto ganz abzuschaffen (sechs Prozent "auf jeden Fall", elf
Prozent "möglicherweise").
Datenbasis: TNS Emnid befragte im Auftrag des GREENPEACE MAGAZINS Ende Januar 1002 Deutsche.
Quelle: Pressemitteilung GREENPEACE MAGAZIN