VIER PFOTEN schickt Elefanten durch Deutschlands Städte
Archivmeldung vom 03.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN startet heute eine bundesweite Aktionstour für ein Verbot der Wildtierhaltung in Zirkussen. Mit dem Stop it!-Elefantenmobil besuchen die Tierschützer deutsche Großstädte, um auf das tägliche Leid der Wildtiere in Zirkussen aufmerksam zu machen.
"Wir appellieren an die neue Verbraucherministerin Ilse Aigner, endlich einen Bundesrats-Beschluss aus dem Jahr 2003 umzusetzen und ein Verbot auf den Weg zu bringen", erklärt Thomas Pietsch, Wildtierexperte von VIER PFOTEN.
Auftakt der Tour ist Hamburg, weitere Stationen sind in dieser Woche Dortmund, Frankfurt a. M. und Leipzig. Rund um ein lebensgroßes Elefantenmodell sammelt VIER PFOTEN in den Innenstädten Unterschriften für ein gesetzliches Wildtierverbot im Zirkus. Seit dem Start der Stop it!-Kampagne im September haben sich bereits über 47.000 Tierfreunde beteiligt. Aktuelles Filmmaterial aus deutschen Zirkussen dokumentiert das trostlose Leben der Tiere jenseits der Glitzerwelt. Passanten können sich aktiv beteiligen: Gemeinsam mit Aktivisten in Tierkostümen und einem "Stop it! "-Schild können sich Tierfreunde fotografieren lassen und so die Kampagne unterstützen. Unter www.vier-pfoten.de/stopit dokumentiert VIER PFOTEN in einer einzigartigen Videosammlung die katastrophalen Lebensbedingungen von Wildtieren im Zirkus.
In Deutschland gibt es rund 400 Zirkusse, von denen viele exotische Tiere wie Elefanten, Löwen, Tiger, Affen Braunbären und Flusspferde mitführen. Bereits vor fünf Jahren hatte der Bundesrat gefordert, die Haltung von Tieren wildlebender Arten in Zirkusbetrieben grundsätzlich zu verbieten. Passiert ist bis heute nichts, obwohl 60 Prozent der Deutschen ein solches Verbot befürworten - das belegt eine Integral-Umfrage für VIER PFOTEN aus dem Jahr 2008. "Nachdem Horst Seehofer das beschlossene Wildtierverbot nicht umgesetzt hat, hoffen Tierschützer nun, dass sich die neue Verbraucherministerin als "Tierschutz"ministerin profiliert", sagt Pietsch.
"Wildtiere können in einem Zirkus nicht artgemäß leben" so Pietsch weiter. "Elefanten, Tiger und Co. leiden unter den völlig unzureichenden Haltungsbedingungen. Die Dressurmethoden sind brutal, ständige Ortswechsel und der Lärm in der Manege setzen die sensiblen Tiere extremem Stress aus - Verhaltensstörungen und Krankheiten sind die Folge". Viele Länder haben die Haltung von Wildtieren im Zirkus daher bereits verboten oder eingeschränkt, wie etwa Österreich, Kroatien, Bulgarien, Schweden, Litauen, die USA oder Israel. "Diese Beispiele zeigen, dass nur ein Haltungsverbot das Leid der Tiere beenden kann. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland diesen folgt", fordert Pietsch.
Tourdaten (weitere Informationen auf Anfrage):
Hamburg, 03.11.08 : Mönckebergstraße auf der Freifläche zwischen
Saturn und Kaufhof, 10-14 Uhr
Dortmund, 05.11.08:
Frankfurt, 06.11.08:
Leipzig, 07.11.08:
Quelle: VIER PFOTEN: