Ägypten und Türkei: Für Touristen empfehlenswert – mit Ausnahme von Rindfleisch
Archivmeldung vom 08.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVIER PFOTEN weist auf Tierquälerei und Hygienemängel in der Rindfleischproduktion von Ägypten und der Türkei hin. In beiden Ländern werden erwiesenermaßen grausame Schlachtungsmethoden angewandt. Gemäß dem Videomaterial, das die Tierschutzorganisation erhielt, entsprechen diese Methoden auch in keiner Weise internationalen Standards. Der Konsum von Rindfleisch in den beiden beliebten Touristendestinationen ist daher eindeutig ein gesundheitliches Risiko, warnt VIER PFOTEN.
Ursprünglich wurde das Videomaterial der Organisation Compassion in World Farming (CIWF) übermittelt, die es dann an VIER PFOTEN weiterleitete. Die im Video gezeigten Methoden scheinen auch durchaus gängig in Ägypten und der Türkei zu sein. Sie zeigen schreckliche Szenen: Kühe werden mit Stöcken erschlagen oder mit Messern in den Nacken gestochen, anstatt ihnen gezielt die Kehle zu durchschneiden; somit dauert ihr Todeskampf einige Minuten lang anstatt nur Bruchteile von Sekunden. Einem anderen Rind, das noch bei Bewusstsein ist, wird der Bauchraum aufgeschlitzt und ein noch lebendes Kalb herausgerissen, das kurz danach ebenfalls getötet wird.
„Diese Praktiken sind eindeutig ein Verstoß gegen jene Standards bei Schlachtungen, die von der Weltorganisation für Tiergesundheit entwickelt wurden und zu denen sich auch Ägypten und der Türkei verpflichtet haben“, kritisiert Helmut Dungler, CEO und Gründer von VIER PFOTEN. VIER PFOTEN wird daher die von CIWF initiierte Aktion unterstützen und einen Informationsbrief an die Tourismusbehörden von Ägypten und der Türkei in Österreich senden. Darin wird um Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Behörden ihres Landes in dieser Angelegenheit gebeten.
Schon im Jahr 2009 hat die Weltbank in einem auf Inspektionen vor Ort basierenden Bericht auf ernsthafte Tierschutz-Probleme und grobe Verstöße der Hygyienevorschriften auf Schlachthöfen in Ägypten und der Türkei hingewiesen. Ebenso kritisierte sie die unzureichenden Kontrollen durch Veterinäre oder geschulten Fleisch-Inspektoren. Die Weltbank sprach damals von einem „erheblichen Gesundheitsrisiko von Fleisch-Konsumenten“. Leider hat sie bislang noch keine Konsequenzen aus dieser Einschätzung gezogen.
„Eine Verbesserung des Tierschutzes bedeutet auch höhere hygienische Standards”, sagt Helmut Dungler. „Daher ist diese Angelegenheit für alle Touristen, die nach Ägypten oder in die Türkei reisen, relevant. Es muss ihnen bewusst sein, dass der Konsum von Rindfleisch dort mit einem gewissen Risiko einhergeht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Fleisch nicht gemäß westlichen Standards produziert wurde.“
Quelle: VIER PFOTEN