Greenpeace: Klimaschutz statt Schneetransporte
Archivmeldung vom 20.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZehn Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace spannten heute Vormittag in der Zieleinfahrt des Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennens ein sieben mal drei Meter großes Transparent mit der Aufschrift "Ziel: Klimaschutz jetzt!" Damit appellieren sie an die politisch Verantwortlichen, für mehr Klimaschutz im Land und innerhalb der EU einzutreten.
Die mehrere hunderttausend Euro teure Rettungsaktion für die
Hahnenkamm-Rennen vom 26. bis 28. Januar ist nur ein Vorgeschmack auf
die Kosten des Klimawandels, die Österreich ebenso wie andere Länder
zu tragen haben werden. "Beim Klimaschutz so lasch weiterzumachen wie
bisher wird uns noch sehr teuer zu stehen kommen", betont Erwin
Mayer, Klimaexperte von Greenpeace. Er verweist dabei auf die
Berechnungen des britischen Ökonomen Nicholas Stern, der in seiner
"Stern Review" vom Sommer letzten Jahres empfiehlt, rechtzeitig in
Klimaschutz-Maßnahmen zu investieren, weil die Folgekosten für den
Klimawandel bis zu zwanzigmal teurer werden könnten. "Bereits am 8.
und am 9. März kann Bundeskanzler Gusenbauer Österreich beim EU-Rat
in Brüssel zum Klimaschutz-Vorreiter machen, indem er für minus
dreißig Prozent Treibhausgas-Emissionen bis 2020 und für minus
achtzig Prozent bis 2050 innerhalb der EU eintritt", fordert Mayer.
Ohne konsequenten Klimaschutz, so der Experte, werden die Abstände
zwischen derart warmen und schneearmen Wintern wie dem diesjährigen
immer kürzer werden. "Es hat auch früher solche Winter gegeben, so
etwa bei der Olympiade 1964 und in den vergangenen Neunziger-Jahren.
Aber so lang anhaltende Großwetterlagen, die mehrere Monate hindurch
besonders warmes und niederschlagsarmes Wetter mit sich bringen, sind
neu und Zeichen des Klimawandel", erläutert Mayer.
"Greenpeace unterstützt den Skisport und das Rennen in Kitzbühel gern, solange dadurch keine unverhältnismäßige Umweltbelastung ausgelöst wird", sagt Erwin Mayer. Er fordert den Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler, den Tiroler Landeshauptmann Herwig Van Staa und nicht zuletzt Bundeskanzler Gusenbauer auf, für deutlich mehr Klimaschutz einzutreten, um zumindest für die nächsten Generationen die Chancen auf kältere und schneereichere Winter zu erhöhen. "Mit hunderten von Lkw und mehreren Hubschraubern den Schnee vom Großglockner heranzuschaffen, ist ganz sicher keine umweltgerechte Antwort auf klimabedingte Wetterkapriolen ", kritisiert Greenpeace-Sprecher Mayer abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.