Nachhaltig und nah: Biohof Lecker setzt auf Photovoltaik und Stromspeicher
Archivmeldung vom 13.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttMit zwei Photovoltaik-Anlagen erzeugt der bayerische Biohof Lecker in der Bilanz mehr Strom, als er verbraucht. Noch wichtiger: Dank eines Hauskraftwerks von E3/DC kann er rund 70 Prozent seines Stromverbrauchs mit eigener Energie decken. Und sobald es ein passendes Fahrzeug gibt, sollen die Bioprodukte von einem solar betriebenen Elektrotransporter ausgeliefert werden.
"Nah und nachhaltig": So lautet das Motto des Biohofs Lecker, der nicht weit von Salzburg entfernt in Oberbayern liegt. Von dem Hof aus, dessen Historie bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht, liefert Familie Lecker Ökokisten mit regionalen, ökologischen Produkten direkt zu den Kunden. Obst und Gemüse sind im Sortiment ebenso wie Milchprodukte und Backwaren - alles 100 Prozent Bio. "Wir beliefern nur die Region", betont Inhaber Johann Lecker. Mit kurzen Wegen, die im Schnitt zweieinhalb Kilometer lang sind, reduziert er so den Spritverbrauch und damit klimaschädliche Emissionen.
Schwarzer Rettich von Rosi und Martin Klinger, Chinakohl von Hans Spitzerauer oder Sauerkraut vom Biohof Laurer: Das sind Produkte, die im Online-Shop ausgewählt werden können. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse stammen entweder vom eigenen Demeter-Hof oder von befreundeten Bio-Landwirten aus der Region. Hauptsache biologisch und regional, denn die Kunden sollen wissen, woher die Lebensmittel stammen.
Strom- und Wärmeerzeugung direkt vor Ort
Nachhaltig und nah - das ist auch das Motto für seine Energieversorgung. Zusätzlich zur Photovoltaikanlage auf dem Wohnhaus hat er in diesem Sommer eine zweite PV-Anlage auf dem Carport installieren lassen. Die beiden Anlagen mit insgesamt 48 Kilowatt Leistung erzeugen weit mehr Strom, als der Betrieb benötigt (160 Prozent des Strombedarfs). Dank des Stromspeichersystems von E3/DC kann inzwischen deutlich mehr PV-Strom direkt vor Ort verbraucht werden. Vor allem bei der Kühlung von Obst und Gemüse spart der Biohof künftig Kosten und CO2 ein.
Auch bei der Wärmeversorgung setzt Johann Lecker auf regionale Quellen. Für Heizenergie sorgt eine Hackschnitzelheizung, die über ein kleines Wärmenetz zwei Wohnhäuser auf dem Hof versorgt. Das Hackgut stammt aus dem eigenen Wald. Seine erste Photovoltaik-Anlage mit gut 18 Kilowatt Leistung hat Johann Lecker bereits 2011 auf dem Wohnhaus installieren lassen. Rund 50 Prozent des Solarstroms nutzte er selbst im Wohnhaus und für den landwirtschaftlichen Betrieb.
Zweite PV-Anlage für die Eigenversorgung mit Solarstrom
In diesem Sommer wollte er den CO2-Fußabdruck seines Biohofs noch weiter reduzieren und sich unabhängiger von Energieversorgern machen. Deshalb ließ Lecker im August vom Fachbetrieb Solar-Partner Süd eine zweite Photovoltaik-Anlage installieren. Sie hat knapp 30 Kilowatt Leistung und fand auf dem Carport Platz. Damit er mehr Solarstrom selbst nutzen kann, kombinierte Lecker die Anlage mit einem Hauskraftwerk des Osnabrücker Speicherherstellers E3/DC. Das System der leistungsstarken PRO-Serie verfügt über 17,55 Kilowattstunden nutzbare Speicherkapazität.
Während die neue PV-Anlage soweit wie möglich für die Eigenversorgung mit Solarstrom genutzt wird, speist die alte Anlage den erzeugten Strom jetzt komplett in das öffentliche Stromnetz ein. "So sparen wir uns eine aufwändige Kaskadenschaltung, außerdem ist der Einspeisetarif von 2011 attraktiver", erklärt Gerhard Weiße, Geschäftsführer von Solar-Partner Süd, die technische Lösung. Laut Berechnungen kann der Biohof etwa 80 Prozent aus der 30 Kilowatt-Anlage selber nutzen (Eigenverbrauch). Insgesamt kann er rund 70 Prozent seines Strombedarfs durch den direkten Verbrauch und die Zwischenspeicherung im Akku solar decken (Autarkie).
Mit Solarstrom kühlen
Der Solarstrom aus der neuen Anlage wird zu einem Großteil für die Kühlung von Obst und Gemüse verwendet. "Wir haben etwa 150 Quadratmeter Kühlfläche", erzählt Johann Lecker. "Da wird das komplette kühlpflichtige Sortiment wie Salat, Zucchini und Äpfel gelagert". Aber der Unternehmer hat noch mehr mit dem Solarstrom vor. "Mittelfristig wollen wir die Produkte CO2-frei ausliefern." Die neue PV-Anlage hat er auch mit Blick auf einen klimaschonenden Transport angeschafft. "Dann kommen die Ökokisten mit Sonnenenergie in die Häuser. Das ist unser Ziel." Im Moment gibt es noch keinen elektrisch betriebenen Transporter, der seinen Anforderungen entspricht. Er rechnet aber damit, dass unter den angekündigten neuen Modellen etwas Passendes dabei ist.
Technische Daten auf einen Blick:
- Photovoltaikanlage von 2011 mit knapp 18 kW Leistung
- Photovoltaikanlage von 2020 mit knapp 30 kW Leistung
- Hauskraftwerk aus der PRO-Serie von E3/DC mit 17,55 kWh nutzbarer Speicherkapazität
- Solarstrom-Erzeugung der PV-Anlagen mit knapp 48 kW Leistung: ca. 160 Prozent des Strombedarfs des Biohofs
- Solarstrom aus der Anlage von 2011 wird seit Installation der neuen Anlage komplett in das öffentliche Netz eingespeist.
- Ca. 80 Prozent des Solarstroms aus der neuen 30 Kilowatt-Anlage kann der Biohof selber nutzen (Eigenverbrauch).
- Ca. 70 Prozent seines Strombedarfs kann der Biohof durch den direkten Verbrauch und die Zwischenspeicherung im Akku mit der neuen PV-Anlage solar decken (Autarkie).
- Elektromobilität: geplant
- Wärmeversorgung: Hackschnitzelheizung, die über ein kleines Wärmenetz zwei Wohnhäuser auf dem Hof versorgt
Quelle: E3/DC GmbH (ots)