Aus für Naturstoffe zur Schädlingsbekämpfung
Archivmeldung vom 01.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAusgerechnet beliebte Naturstoffe wie Pyrethrum, Lavendelextrakt und Teebaumöl werden wohl von der Palette der in Europa zugelassenen Schädlingsbekämpfungsmittel verschwinden. Dasselbe gilt für Rapsöl, Leinöl, Ameisensäure und Kaliseife.
Diese
Substanzen finden sich auf einer Liste von mehr als 100 Wirkstoffen,
die die EU-Kommission in diesen Tagen vorgelegt hat. Für sie hat sich
bislang kein Unternehmen gefunden, das ihre Zulassung nach der
Europäischen Biozid-Richtlinie betreiben will.
"Die Biozidgesetzgebung sollte dazu führen, dass risikoreichere durch risikoärmere Stoffe abgelöst werden. Die Anforderungen wurden allerdings so hoch geschraubt, dass im Endeffekt nur die profitabelsten übrig bleiben", erklärt dazu die Biozid-Expertin des IVA, Regina Fischer.
Naturstoffe werden meist in kleinen Mengen verarbeitet und
überwiegend von mittelständischen Betrieben. Diese schrecken vor dem
hohen finanziellen Aufwand des Zulassungsverfahrens zurück, weil
absehbar ist, dass sie die Ausgaben nicht wieder erwirtschaften
können. Denn für Naturstoffe müssen Eigenschaften und mögliche
Nebenwirkungen auf Mensch und Umwelt genauso gründlich erfasst werden
wie für synthetische Substanzen. Für ein komplettes Datenpaket sind
Kosten von mehreren Millionen Euro anzusetzen. Für die Bearbeitung
des Dossiers durch die Behörden werden zusätzlich Gebühren von mehr
als 100.000 Euro fällig.
Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 50 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.
Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Agrar e. V.