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Mehr als 200 Organisationen fordern zügiges Ende der Überfischung in Europa

Archivmeldung vom 11.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: top-traumurlaub.de / pixelio.de
Bild: top-traumurlaub.de / pixelio.de

Mit einem offenen Brief haben sich am gestrigen Mittwoch 217 Organisationen aus ganz Europa an die Fischereiminister der Europäischen Union gewandt. Sie fordern ein zügiges Ende der Überfischung und den Wiederaufbau der Bestände bis 2020. Die Verhandlungen über die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) erreichen derzeit die letzte und entscheidende Phase. Im Juni 2013 sollen sie zum Abschluss kommen.

"Die EU hat die Pflicht, die Überfischung zu beenden. Unser gemeinsamer Appell soll den Ministern klar machen, dass gesunde Fischbestände in Europa über die ökologische Dimension hinaus auch handfeste wirtschaftliche und soziale Vorteile nach sich ziehen würden", erklärt die deutsche OCEAN2012-Koordinatorin Nina Wolff von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). "Wir fordern Frau Bundesministerin Aigner und ihre EU-Ministerkollegen eindringlich auf, die Chance der GFP-Reform zu nutzen und den notwendigen Wiederaufbau der Fischbestände auf ein nachhaltiges Niveau nicht länger zu verzögern."

Am 6. Februar 2013 hatte das Europäische Parlament mit einer Mehrheit von 502 gegen 137 Stimmen beschlossen, die Überfischung bis 2015 zu beenden. Mittelfristiges Ziel ist es, die europäischen Fischbestände bis 2020 oberhalb des so genannten höchstmöglichen Dauerertrags wiederherzustellen und so zu erhalten. Die 27 Fischereiminister des EU-Ministerrats haben diesen ambitionierten, aber durchaus realistischen Plan bislang zurückgewiesen und sich lediglich auf die Einführung nachhaltiger Fanggrenzen für alle Bestände bis 2020 verständigt. Eine zeitliche Zielmarke für den Wiederaufbau der Fischbestände zu nachhaltigen Größen fehlt bislang.

Im Rahmen ihrer Verhandlungen über die Ausgestaltung der GFP-Reform haben EU-Rat und Parlament die Gelegenheit, die bereits 30 Jahre andauernde Misswirtschaft in der EU-Fischereipolitik zu beenden: Gegenwärtig sind 47 Prozent der untersuchten Bestände im Atlantischen Ozean überfischt, im Mittelmeer sind es 80 Prozent und in der Ostsee fünf von sieben Fischbeständen. Für die Versorgung mit wild gefangenem Seefisch und Meeresfrüchten sind die EU-Mitgliedstaaten zu fast 50 Prozent auf Importe angewiesen. Mit der Überfischung europäischer Fischbestände werden Schätzungen zufolge jedes Jahr potenzielle Fangerträge im Wert von über drei Milliarden Euro verschwendet, mit denen mehr als 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

"Wir fordern die EU-Fischereiminister eindringlich auf, sicherzustellen, dass die Gemeinsame Fischereipolitik für ein verantwortungsvolles Fischereimanagement sorgt", sagt Onno Groß von der Meeresschutzorganisation DEEPWAVE e. V. "Dabei geht es nicht nur um ökologische Fragen, sondern auch um den Erhalt öffentlicher Güter und die wirtschaftliche Zukunft unserer Küstenregionen."

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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