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Financial Times: Ukraine will zum Getreidespeicher Europas werden

Archivmeldung vom 22.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Peter Smola / pixelio.de
Bild: Peter Smola / pixelio.de

"Mit ihrer reichhaltigen Erde und ihren grosszügigen Getreidelieferungen war die Ukraine einst als 'Kornkammer Europas' bekannt", heisst es in dem Artikel von Roman Olearchyk in derFinancial Times. Nach zwanzigjähriger Unabhängigkeit strebt die Ukraine danach, Nummer eins im globalen Export von Gerste, Mais, Weizen und Sonnenblumenöl zu werden.

Die Ukraine, historisch gesehen einer der grössten Produzenten von Agrarprodukten unter den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, hatte in den 90er Jahren mit Krisen zu kämpfen. Das landwirtschaftliche BIP der Ukraine sank zwischen 1991 und 1999 um mehr als 50 Prozent, berichtete die OECD. Rund 10 Jahre brauchte das Land, um seine Getreideernte im Jahr 2011 auf mehr als 55 Millionen Tonnen zu erhöhen. In den Jahren 1996, 1999 und 2000 betrug die Ernte weniger als 25 Millionen Tonnen.

Die Ukraine hat grosses Potential, zu einem der führenden Akteure in der globalen Nahrungsmittelproduktion zu werden. Ziel ist es, die Getreideproduktion auf 80 bis 100 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Die Gemüseproduktion soll auf bis 30 bis 40 Millionen Tonnen pro Jahr angehoben werden. Viel werde dabei von Investitionen abhängen, erklärte Premierminister der Ukraine, Mykola Asarov, am 26. Juli. Nach Angaben der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung könnte die Ukraine ihre Ölsaat- und Getreideproduktion im Laufe der nächsten zehn Jahre um 100 Prozent steigern, so der Artikel in der FT.

Offensichtlich bieten das Klima, die geographische Lage, das Schienennetz und die Lohnkosten günstige Bedingungen für die Landwirtschaft in der Ukraine. "Es [die Landwirtschaft] ist der einzige Wirtschaftszweig, der während und nach der weltweiten Finanzkrise, die im Herbst 2008 ihre Auswirkungen zeigte, positive Gewinne verzeichnen konnte", so der ukrainische Experte Bohdan Chomiak in seinem Interview mit der FT im September. Die Branche arbeite derzeit mit einer Kapazität von 40 Prozent, erklärte er.

Die Ukraine beansprucht ihre Position als eines der führenden landwirtschaftlichen Länder der Welt. Das Land mit einer Fläche von 60 Millionen Hektar verfügt über etwa 42 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen, davon 33 Millionen Hektar Ackerflächen. Fast die Hälfte der Ackerflächen in der Ukraine besteht aus schwarzer Erde, besonders geeignetem Boden für die Landwirtschaft. Derzeit ist die Ukraine der grösste Exporteur von Gerste weltweit. Laut Erste Bank wurde die Ukraine 2011 zum grössten Exporteur von Sonnenblumen.

Quelle: Worldwide News Ukraine (ots)

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