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Pelztierhaltung künftig nach gesetzlichen Vorgaben

Archivmeldung vom 19.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Agrarausschuss des Bundesrates hat dem Entwurf einer Pelztierhaltungsverordnung mit breiter Mehrheit zugestimmt. 14 der 16 Bundesländer stimmten für den Entwurf der Bundesregierung, der die Haltung insbesondere von Nerzen, Iltissen, Füchsen, Marder-hunden, Sumpfbibern und Chinchillas künftig regeln soll.

"Wir gehen davon aus, dass der Bundesrat den Empfehlungen des Agrarausschusses angesichts der klaren Mehrheits-verhältnisse folgen wird", meint Sandra Gulla, Vorsitzende von PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.

Allerdings wird es noch bis zu zehn Jahre dauern, bis die Pelztierhaltungsverordnung voll in Kraft tritt: Erst dann sind die langen Übergangsfristen zum Beispiel für den Umbau der Gehege abgelaufen. Ein Antrag von Rheinland-Pfalz auf kürzere Übergangsfristen wurde ebenso abgelehnt wie ein Antrag Hessens, den Tieren größere Flächen bereitzustellen. "Dennoch begrüßen wir, dass es nunmehr überhaupt eine Regelung für die Haltung von Pelztieren geben soll", so Sandra Gulla. Ziel von Deutschlands ältestem Fachverband für artgemäße Nutztierhaltung bleibt jedoch das Verbot der Zucht und Haltung von Tieren ausschließlich zur Pelzgewinnung. Derzeit vegetieren bundesweit rund 300.000 Tiere in den Käfigen von rund 30 Haltern.

Offen bleibt die Frage, wozu es in Deutschland überhaupt noch Pelztierhaltungen geben soll: Zahlreiche Bekleidungsunternehmen verzichten zum Teil seit vielen Jahren auf den Verkauf von Bekleidung aus Pelz oder mit Pelzbesatz, mit Peek & Cloppenburg und Kaufhof steigen zwei weitere Unternehmen 2007 aus dem Verkauf aus. "Und das ist auch gut so - zumal Webpelz dem echten zum Täuschen ähnlich sieht, aber unblutig produziert wurde", so Sandra Gulla.

Quelle: Pressemitteilung PROVIEH

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