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"Das Klima schlägt um" - DNR-Präsident Weinzierl fordert neue Umwelt-Außenpolitik

Archivmeldung vom 28.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weinzierl, hat die dramatischen Folgen des Klimawandels in den Mittelpunkt seiner Bilanz zum Jahreswechsel gestellt. "Selbst die Warner haben sich im Zeitfaktor geirrt", schreibt er, "die Klimaveränderung kommt schneller, als wir geahnt haben. Wir sind mittendrin."

Vor diesem Hintergrund sehen die Umweltverbände dringenden Handlungsbedarf für eine "neue Umwelt-Außenpolitik". Die Bundesregierung übernehme mit dem G8-Vorsitz und dem Vorsitz im Rat der Europäischen Union eine große außen- und umweltpolitische Verantwortung, heißt es in Weinzierls Jahresausblick.

"Angesichts der gewaltigsten Veränderungen seit der Eiszeit" fordert er eine Doppelstrategie. "Wir müssen den Prozess der Erwärmung, wenn er schon nicht mehr zu stoppen ist, verlangsamen. Und wir brauchen neue Strategien, um die Fülle der negativen Folgen zu lindern." Deshalb sei Klimapolitik heute Friedenspolitik und schließe so auch den Rückgriff auf die Atomenergie aus.

Noch aber, kritisiert der DNR-Präsident, würden wesentliche Initiativen einer globalen Klimapolitik fehlen. Ziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 sollte daher die Durchsetzung eines zukunftsweisenden europäischen Energiekonzepts sein. "Ein solches Konzept - ohne Atomstrom - muss ein CO2-Minderungsziel für den Zeitraum nach 2012 von mindestens 30 Prozent bis 2020 enthalten", fordert der DNR. Die Steigerung der Energieeffizienz und der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom- und im Wärmesektor müssten als wesentliche Punkte im europäischen Aktionsplan verankert werden.

Weil sich aber "mit der Klimaveränderung sogar das Klima in der Gesellschaft" zu verändern drohe, sieht Weinzierl jeden und jede Einzelne in der Pflicht. "Vielleicht lässt sich nur mit Lust und Leidenschaft ein positiver Klimawandel anstoßen. Denn letztlich geht es nicht um elektrischen Strom oder Kraftwerke, sondern um unsere Lebensenergie und den Umgang mit der Schöpfung!", schließt der DNR-Präsident.

Quelle: Pressemitteilung DNR

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