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Bauernpräsident: Zum Abbau des Schweinestaus auch am Wochenende schlachten

Archivmeldung vom 08.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Bauernpräsident Joachim Rukwied hat dazu aufgerufen, "alle Möglichkeiten" zu nutzen, um den sogenannten Schweinestau in Ställen abzubauen. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sprach sich Rukwied für "Wochenendarbeit in den deutschen Schlachthöfen" aus.

Rukwied  weiter: "Wir brauchen jetzt Kompromissbereitschaft, um auch Tierwohl weiter gewährleisten zu können. Wir haben derzeit einen großen Rückstau von Tieren in den Ställen." Zuletzt hatte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands gewarnt, bis Weihnachten könne die Zahl der Schweine auf eine Million ansteigen, die nicht planmäßig geschlachtet werden können.

Am Mittwoch hatte der Landkreis Emsland die Schließung des zum Tönnies-Konzern gehörenden Weidemark-Schlachthofs in Sögel angeordnet. Arbeiter waren positiv auf das Coronavirus getestet worden. Tönnies wehrt sich juristisch gegen die Verfügung. Andere Unternehmen haben die Schlachtzahlen aufgrund der Pandemie teils deutlich runtergefahren. "Der Schweinestau muss ganz dringend abgebaut werden", sagte Rukwied der "NOZ".

Er verwies darauf, dass die wirtschaftliche Situation nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) unter Wildschweinen in Brandenburg ohnehin angespannt sei. "Die Konsequenz war ein massiver Preiseinbruch von 20 Cent pro Kilogramm Fleisch. Die Preise für Ferkel sind um 12 Euro auf 27 Euro pro Tier gefallen." Der genaue Corona- und ASP-Schaden lasse sich zwar noch nicht beziffern, aber: "Bei den jetzigen Preisen schreiben die Betriebe mit jedem Schwein oder Ferkel, das sie verkaufen, rote Zahlen. So viel steht fest. Das hält man nicht lange durch."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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