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EU Kunststoffstrategie verpasst Chance Vorteile von biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen in vollem Umfang anzuerkennen

Archivmeldung vom 18.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wenn Plastikmüll wie hier auf den Malediven auf einer Müllkippe deponiert wird, ist es schon gut gelaufen. Dann landen die Kunststoffe wenigstens nicht in den Ozeanen. Quelle: © Mohamed Abdularaheem / Shutterstock (idw)
Wenn Plastikmüll wie hier auf den Malediven auf einer Müllkippe deponiert wird, ist es schon gut gelaufen. Dann landen die Kunststoffe wenigstens nicht in den Ozeanen. Quelle: © Mohamed Abdularaheem / Shutterstock (idw)

Die am Dienstag von der Europäischen Kommission veröffentlichte Europäische Kunststoffstrategie setzt klare Ziele zur Reduzierung von Kunststoffabfällen, zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Schaffung von Beschäftigung in Europa. Die Strategie fokussiert sich jedoch vor allem auf werkstoffliches Recycling und bleibt hinter den Erwartungen an einen ganzheitlichen Ansatz zurück.

Konkrete Schritte, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen durch die Verknüpfung der Kreislaufwirtschaft mit der Bioökonomie zu reduzieren sowie innovative biobasierte Kunststofflösungen zu unterstützen werden weiter verschoben. Der Beitrag biologisch abbaubarer Kunststoffe zu einer Kreislaufwirtschaft wird zwar in der Strategie anerkannt, konkrete Maßnahmen aber fehlen ebenfalls.

"Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind eine nachhaltige Alternative für viele Kunststoffprodukte", sagt François de Bie, Vorsitzender von European Bioplastics (EUBP), dem Verband der Biokunststoffindustrie in Europa, und fügt hinzu: "So wichtig die Erhöhung des Recyclinganteils in Kunststoffen auch ist, andere nachhaltige Alternativen wie biobasierte Rohstoffe müssen ebenfalls gefördert werden, um den Anteil der in der Kunststoffindustrie eingesetzten fossilen Rohstoffe zu reduzieren." Gleichzeitig kann die Nutzung von in der EU angebauter Biomasse für die Herstellung von biobasierten Kunststoffen wichtige Impulse für Arbeitsplätze und Wachstum im Bioökonomiesektor setzen.

EUBP begrüßt, dass die Kommission die Wichtigkeit von biologisch abbaubaren Kunststoffen und deren Rolle in getrennten Sammelsystemen für organische Abfälle erkannt hat, um die Sauberkeit der Abfallströme und die Recyclingqualität zu verbessern. "EUBP wird die Kommission gerne dabei unterstützen, konkrete Anwendungen und Maßnahmen zur Förderung von Innovationen und Marktwachstum in diesem Bereich zu entwickeln", so de Bie und sagt weiter: "Wir begrüßen außerdem die Entscheidung der Kommission ausdrücklich, die Verwendung von sogenannten oxo-abbaubaren Kunststoffen in der EU einzuschränken und eine klare Unterscheidung zwischen biologisch abbaubaren Kunststoffen und, Oxo-Kunststoffen zu treffen, die fälschlich behaupten, biologisch abbaubar zu sein.

Quelle: European Bioplastics (ots)

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